Der Frühling

[310] Wenn aus der Tiefe kommt der Frühling in das Leben,

Es wundert sich der Mensch, und neue Worte streben

Aus Geistigkeit, die Freude kehret wieder

Und festlich machen sich Gesang und Lieder.


Das Leben findet sich aus Harmonie der Zeiten,

Daß immerdar den Sinn Natur und Geist geleiten,

Und die Vollkommenheit ist Eines in dem Geiste,

So findet vieles sich, und aus Natur das meiste.


Mit Untertänigkeit

Scardanelli.


d. 24 Mai 1758.


Quelle:
Friedrich Hölderlin: Sämtliche Werke. 6 Bände, Band 2, Stuttgart 1953, S. 310-311.
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