Seiler.

[362] Seiler betriegen 1) Wenn sie die Leute nicht mit tüchtiger Waare versehen / sondern die Stränge und Trag-Bänder vom allerschlechtesten Wercke / und dabey sehr liederlich machen / nur daß solche desto eher wiederum zerreissen mögen. 2) Wenn sie[362] den Hanff mit Flachs-Werck vermengen / und hernach vorgeben / daß die daraus verfertigten Stränge von lauter guten Hanff wären. 3) Wenn sie die Seile aus ein wenig guten Flackswerck / darunter gar kein Hanff gekommen ist, verfertigen, und hernach solche gleichwol für Seile / die halb aus Hanff gemacht / und also sehr fest und starck wären, ausgeben. 4) Wenn sie zumahl in grossen Städten, wo sie auch mit Pech / Lein-Oehl, Wagenschmier etc. handeln, sich des kleinen Maaßes und leichten Gewichts bedienen.


Mittel: Innungs-Puncta darnach einzurichten / auch ihren fabricirten Waaren einen gewissen Tax zu setzen.

Quelle:
Hoenn, Georg Paul: Betrugs-Lexikon, worinnen die meisten Betrügereyen in allen Staenden nebst denen darwieder guten Theils dienenden Mitteln entdecket von ,-, Dritte Edition, Coburg 1724 [Nachdruck Leipzig 1981], S. 362-363.
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