Siebente Szene.

[99] DER AMTSSEKRETÄR ruft zum Fenster hinaus. Polizist ... Polizist ... lassen Sie den Gendarm[99] die Raschkeleute allein transportieren ... kommen Sie rasch zurück ... kommen Sie rasch zurück ...


Nach kurzem erscheint der Polizist atemlos.


DER POLIZIST. Was gibt's denn, Herr Sekretär?

DER AMTSSEKRETÄR. Seine Gnaden, Herr Graf Johannes Habundus, haben die Gnade gehabt, mich zum Diner zu laden ... fort mit der Binde ... Er wirft sie beiseite. Geben Sie mir meinen schwarzen Rock ... und den weißen Schlips ... und begleiten Sie mich ... dieser Edelmann schreitet durch unser Dorf mit zwei Dienern hinter sich ... da müssen wir auch unsere Amtswürde wahren ... also bitte ... Sie gehen zehn Schritt hinter mir ... ich werde natürlich das Diner essen ...

DER POLIZIST. Oh ... ich verstehe ... natürlich nur amtlich ...

DER AMTSSEKRETÄR. Jawohl ... nur amtlich ... denn ich werde den geheimnisvollen Herrn dabei gehörig sondieren ... verstehen Sie? ...


Er hat sich zum Gehen angetan und schreitet jetzt zur Tür.


DER POLIZIST. Also ... in voller Haltung, Herr Amtssekretär ... ich schreite zehn Schritt hinter Ihnen ...


Er reißt die Tür auf.

[100] Der Amtssekretär schreitet gewichtig hinaus.


DER POLIZIST zählt. Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun, zehn ...


Dann mit einer soldatischen Bewegung ebenfalls ab.


Der Vorhang fällt.


Quelle:
Carl Hauptmann: Die armseligen Besenbinder. Leipzig 1913, S. 99-101.
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