Scena I.

[42] Maria Magdalena. Hans Pfriemers Weib, die Sostrata.


MARIA MAGDALENA.

Ich habs gehört, Ach leider Ach,

Mein liebste Schwester, vnd höre sen sach,

Wie sich dein Man, das Christus walt,

Vergriffen hat nur alzu bald,

Seis Gott geklagt, Ich günn es jhm nicht,[42]

Vnd wolt jhm willig alle mein pflicht,

Als mir Gott helffe, leisten gern,

Vnd euch ewer fleissige bitt gewern,

Wenn er nur folgte meinem rath,

SOSTRATA.

Er wird es thun, kein zweiffel hat,

Die noth die wirds jhn leren thun,

MARIA MAGDALENA.

Wo werd ich aber jhn suchen nun?

SOSTRATA.

Der gtrewe Gott vnd Helffer fromm,

Wird helffen, das er selber komm,

Entgegen euch, halt ich vorwar.

MARIA MAGDALENA.

Sihe do, Christ hilfft doch jmmerdar,

Er kömpt getretten, Geht jhr hin,

Vnd wartet mein im Hause drin',

Biß ich mit jhm vnd in geheim,

Vnd bringe gut botschafft euch anheim.


Quelle:
Martin Hayneccius: Hans Pfriem oder Meister Kecks. Halle a.d.S. 1882, S. 42-43.
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Hans Pfriem: Oder, Meister Kecks (German Edition)