Achte Szene

[287] Dom.

Viele Gewappnete auf dem Platz. Kriemhild tritt mit Werbel auf.


KRIEMHILD.

Hast du die Knechte von den Herrn getrennt?

WERBEL.

So weit, daß sie sich nicht errufen können.

KRIEMHILD.

Wenn sie in ihrem Saal beisammen sitzen

Und essen, überfallt ihr sie und macht

Sie alle nieder.[287]

WERBEL.

Wohl, es wird geschehn.

KRIEMHILD wirft ihren Schmuck unter die Heunen.

Da habt ihr Handgeld! – Reißt euch nicht darum,

Es gibt genug davon, und wenn ihr wollt,

So regnets solche Steine noch vor Nacht.


Jubelgeschrei.


Quelle:
Friedrich Hebbel: Werke. Band 1–5, Band 2, München 1963, S. 287-288.
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