[446] Vorige. Weber tritt ein, hinter ihm Heinrich von zwei Wachen geführt.
DIE MUTTER auf ihn zu eilend.
Heinrich!
O Sohn! o wie viel Kummer machst du mir!
HEINRICH.
Mutter, – was sucht Ihr hier? Mein Schicksal ist
Entschieden, weiß ich. O erschwert mir's nicht!
Glaubt man, ich würde mich erniedrigen
Und Gnade flehn? Ich hab' auf dieser Welt
Nur Einen Wunsch noch: ungebeugten Hauptes
Zu sterben. Mit den Nächsten so entzweit,
So fremd der eignen Heimath, was mir Pflicht
Und Recht erscheint, als Schuld und Schmach gebrandmarkt –
Was wär' ein Leben werth, so alles Glückes
Beraubt? Und wo – wo sollt' ich leben? Morgen
Ist diese Stadt ein Trümmerhaufen. Laßt mich,
Wenn ihr mich liebt, die Augen schließen, eh' sie
Das Aergste sehn.[446]
ROSE.
O Bruder!
HEINRICH.
Was ich euch
Zu Leide that, vergebt es und – vergeßt mich!
Lebt wohl! – Führt mich zurück in meine Haft!
GNEISENAU.
Ihr bleibt, bis ich's befehle.
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