|
1776 | 24. Januar: Ernst Theodor Wilhelm Hoffmann wird in Königsberg als Sohn des Hofgerichtsadvokaten Christoph-Ludwig Hoffmann und seiner Frau Louise Albertine, geb. Doerffer, geboren. |
1778 | Nach der Scheidung seiner Eltern lebt Hoffmann mit seiner Mutter bei der Großmutter. |
1782 | Hoffmann tritt in die reformierte Burgschule in Königsberg ein (bis 1792). |
1786 | Beginn der lebenslangen Freundschaft mit Theodor Gottlieb von Hippel. |
1790 | Bei dem Domorganisten Podbielski erhält Hoffmann Musikunterricht und bei dem Maler Saemann Zeichenunterricht. |
1792 | Hoffmann imatrikuliert sich an der Universität Königsberg zum Jurastudium. |
1793 | Liebe zu der neun Jahre älteren, verheirateten Dora Hatt. Der dreibändige Roman »Cornaro« entsteht (verschollen). |
1795 | Juli: Hoffmann legt das erste juristische Examen ab. Er beginn in Königsberg seine Amtstätigkeit als Auskultator und Gerichtsreferendar. Besuch der Oper »Don Giovanni« von Mozart, Lektüre von Lawrence Sterne, Jean Paul, William Shakespeare und Jean-Jacques Rousseau. |
1796 | März: Tod der Mutter. Juni: Hoffmann siedelt nach Glogau über, wo er bei seinem Patenonkel lebt. Bekanntschaft mit dem Maler Aloys Molinary und dem Schriftsteller Julius von Voß. |
1797 | Freundschaft mit dem Komponisten Johannes Hampe. April: Tod des Vaters. Mai: Reise nach Königsberg. In Königsberg trifft er zum letzten Mal Dora Hatt. |
1798 | Verlobung mit der Cousine Minna Doerffer. Juni: Hoffmann legt sein zweites juristisches Examen ab (»Überall ausnehmend gut«). August: Er wird als Referendar an das Kammergericht Berlin versetzt. Erste Berührung mit dem Glücksspiel. Reise nach Dresden. Hoffmann nimmt Kompositionsunterricht bei dem Komponisten und Musikschriftsteller Johann Friedrich Reichardt. Beginn der Freundschaft mit dem Schauspieler und Gitarristen Franz von Holbein. |
1800 | Frühjahr: Hoffmann besteht sein drittes juristisches Examen und wird zum Assessor in Posen ernannt. Dezember: Bekanntschaft mit Jean Paul. |
1801 | Hoffmann komponiert das Singspiel »Scherz, List und Rache« (nach Goethe), das im gleichen Jahr in Posen aufgeführt wird. Jean Paul sendet die Partitur an Goethe. |
1802 | März: Lösung der Verlobung mit Minna Doerffer. Juli: Heirat mit Maria Thekla Michalina Rorer-Trzcinska (Mischa). Hoffman siedelt in das polnische Plock an der Weichsel über, wohin er wegen Karikaturen auf preußische Offiziere strafversetzt wurde. |
1803 | Mit dem Essay »Schreiben eines Klostergeistlichen an seinen Freund in der Hauptstadt« wird in »Der Freimüthige oder Berlinische Zeitung für gebildete, unbefangene Leser« zum ersten Mal eine Schrift Hoffmanns veröffentlicht. |
1804 | Reise nach Königsberg und Leistenau. März: Hoffmann wird als Regierungsrat nach Warschau versetzt. Freundschaft mit Julius Eduard Hitzig, der Hoffmann mit den Schriften der Romantiker bekannt macht. Hoffmann nennt sich auf dem Titelblatt der Partitur zu »Die lustigen Musikanten« (nach Clemens Brentano) aus Verehrung für Mozart zum ersten Mal Ernst Theodor Amadeus Hoffmann. |
1805 | Nähere Bekanntschaft mit Zacharias Werner. Mai: Hoffmann wird Vizepräsident und Sekretär der von ihm mitgegründeten »Musikalischen Gesellschaft«. Juli: Geburt der Tochter Cäzilia. |
1806 | Hoffmann tritt bei einem von der »Musikalischen Gesellschaft« organisierten Konzert zum ersten Mal als Dirigent auf. November: Die französische Armee besetzt Warschau. Die preußische Verwaltung wird aufgelöst und damit Hoffmann aus dem Dienst entlassen. |
1807 | Juni: Hoffmann zieht nach Berlin, während Mischa sich mit Cäzilia bei ihrer Mutter in Posen aufhält. August: Tod der Tochter Cäzilia. |
1808 | August: Hoffmann zieht mit seiner Frau nach Bamberg, wo er eine Stelle als Kapellmeister und Theaterkomponist am Theater erhält. Reise nach Glogau und Posen. |
1809 | Das Bamberger Theater muß wegen Mißwirtschaft des Direktors geschlossen werden. Bekanntschaft mit dem Arzt Adalbert Friedrich Marcus. März: Hoffmann lernt Carl Friedrich Kunz, seinen späteren Verleger, kennen. |
1810 | Franz von Holbein übernimmt die Direktion des Bamberger Theaters. Er stellt Hoffmann als »Direktionsgehilfe« und Hauskomponist, Bühnenarchitekt und Kulissenmaler an. Hoffmann beginnt mit der Niederschrift seiner dreizehn »Kreisleriana«, kurzen Skizzen, Essays und Erzählungen, in deren Mittelpunkt die Figur des Komponisten Johannes Kreisler steht. |
1811 | Hoffmann gibt die Tätigkeit als »Direktionsgehilfe« am Bamberger Theater auf. Unglückliche Liebe zu der sechzehnjährigen Julia Mark (Julie Marc), die seine Gesangsschülerin ist. Bekanntschaft mit Carl Maria von Weber. |
1812 | Reise nach Würzburg. November: Hoffmann befindet sich in höchster Geldnot. Dezember: Hochzeit Julia Marks mit dem Kaufmann Graepel. Hoffmann konzentriert sich zunehmend auf schriftstellerische Tätigkeiten. Er beschäftigt sich mit Naturphilosophie und »tierischem Magnetismus«. Die Theatergruppe Joseph Secondas in Leipzig und Dresden engagiert Hoffmann als Musikdirektor. Aufenthalt Hoffmanns in Leipzig. Die Truppe Secondas gastiert in Dresden. |
1813 | »Don Juan. Eine fabelhafte Begebenheit, die sich mit einem reisenden Enthusiasten zugetragen« wird in der »Allgemeinen Musikalischen Zeitung« gedruckt. In der »Zeitung für die elegante Welt« erscheint Hoffmanns Essay »Beethovens Instrumental-Musik«. |
1814 | Nach einem Zerwürfnis mit Seconda wird Hoffmann aus dem Theater entlassen. März: Beginn der Arbeit an dem Roman »Die Elexiere des Teufels. Nachgelassene Papiere des Bruders Medardus, eines Kapuziners«. Die ersten beiden Bände der »Fantasiestücke in Callots Manier«erscheinen. Darin enthalten sind u.a. »Der goldene Topf«, die Dialogerzählung »Nachricht von den neuesten Schicksalen des Hundes Berganza« und »Ritter Gluck«. August: Hoffmann beendet die Oper »Undine« nach Fouqués Märchen, der auch das Libretto schreibt. September: Umzug nach Berlin, wo Hoffmann eine Anstellung als Staatsbeamter ohne Gehalt annimmt. Verbindung mit Hitzig, Fouqué, Chamisso, Tieck und Bernhardi. |
1815 | Hoffmann arbeitet als Expedient im Justizministerium. Bekanntschaft mit Brentano und Eichendorff. Der dritte und vierte Band der »Fantasiestücke in Callots Manier« erscheinen, sie enthalten u.a. »Die Abenteuer der Silvesternacht«. Freundschaft mit dem Schauspieler Ludwig Devrient, dem intimsten Freund der letzten Lebensjahre. »Die Elexiere des Teufels« (Roman, 2 Bände, 1815–16). |
1816 | April: Hoffmann wird zum Rat am Kammergericht ernannt. Freundschaft mit Carl Maria von Weber. Die Oper »Undine« wird uraufgeführt. Unter dem Titel »Nachtstücke« erscheint eine zweibändige Sammlung von Prosatexten, die u.a. die Novelle »Das Majorat« und die Erzählung »Der Sandmann« enthält. |
1817 | Juli: Brand des Schauspielhauses. Hoffmann wird zusammen mit Devrient Stammgast im Weinhaus Lutter und Wegner. |
1818 | Neugründung des »Serapinenordens«, dem außer Hoffmann u.a. Hitzig, Contessa und Koreff angehören. Die »Serapionsbrüder« treffen sich in Hoffmanns Wohnung. Im »Taschenbuch für das Jahr 1819 der Liebe und Freundschaft gewidmet« erscheint Hoffmanns Erzählung »Doge und Dogaresse«. |
1819 | Der ersten Band der Erzählungssammlung »Die Serapionsbrüder« erscheint. Er enthält u.a. »Die Bergwerke zu Falun«. Mai: Beginn der Arbeit an dem Roman »Lebensansichten des Katers Murr nebst fragmentarischer Biographie des Kapelleisters Johannes Kreisler in zufälligen Makulaturblättern« (2 Bände, 1819–21). Schwere Erkrankung Hoffmanns. Genesungsreise nach Schlesien und Prag. Das Märchen »Klein Zaches genannt Zinnober« erscheint in der Zeitschrift »Flora« in Berlin. Oktober: Hoffmann wird zum Mitglied der "Immediat-Commission zur Ermittlung hochverräterischer Verbindungen und anderer gefährlicher Umtriebe" ernannt. »Das Fräulein von Scuderi. Erzählung aus dem Zeitalter Ludwigs des Vierzehnten« wird im »Taschenbuch für das Jahr 1820 der Liebe und Freundschaft gewidmet« publiziert. |
1820 | Februar: Hoffmann protestiert gegen die Verhaftung des »Turnvaters« Friedrich Ludwig Jahn. März: Ludwig van Beethoven sendet Hoffmann einen anerkennenden Brief. Das Märchen »Prinzessin Brambilla« erscheint im »Morgenblatt für gebildete Stände«. »Die Serapionsbrüder« (2. und 3. Band). |
1821 | Hoffmann erwirkt seine Entlassung aus der »Immediat-Commission zur Ermittlung hochverräterischer Verbindungen und anderer gefährlicher Umtriebe«. Der vierte Band der Sammlung »Serapionsbrüder«, der die Novelle »Signor Formica« enthält, erscheint. Oktober: Hoffmann wird zum Mitglied des Oberappellationssenates am Kammergericht ernannt. |
1822 | Januar: Beginn der schweren Krankheit. Das Manuskript der Erzählung »Meister Floh« wird beschlagnahmt, weil der preußische Polizeidirektor in der Figur des Knarrpanti eine Satire auf seine Person sieht. März: Völlige Lähmung Hoffmanns. April: Hoffmann diktiert die Erzählung »Des Vetters Eckfenster«, die im gleichen Jahr in der Zeitschrift »Der Zuschauer« erscheint. 25. Juni: Tod Hoffmanns. Er wird drei Tage später auf dem Jerusalemer Kirchhof in Berlin beigesetzt. |
Buchempfehlung
Kammerspiel in drei Akten. Der Student Arkenholz und der Greis Hummel nehmen an den Gespenstersoirees eines Oberst teil und werden Zeuge und Protagonist brisanter Enthüllungen. Strindberg setzt die verzerrten Traumdimensionen seiner Figuren in steten Konflikt mit szenisch realen Bildern. Fließende Übergänge vom alltäglich Trivialem in absurde Traumebenen entlarven Fiktionen des bürgerlich-aristokratischen Milieus.
40 Seiten, 3.80 Euro
Buchempfehlung
Zwischen 1765 und 1785 geht ein Ruck durch die deutsche Literatur. Sehr junge Autoren lehnen sich auf gegen den belehrenden Charakter der - die damalige Geisteskultur beherrschenden - Aufklärung. Mit Fantasie und Gemütskraft stürmen und drängen sie gegen die Moralvorstellungen des Feudalsystems, setzen Gefühl vor Verstand und fordern die Selbstständigkeit des Originalgenies. Für den zweiten Band hat Michael Holzinger sechs weitere bewegende Erzählungen des Sturm und Drang ausgewählt.
424 Seiten, 19.80 Euro