Biographie

Arno Holz (Fotografie, 1905)
Arno Holz (Fotografie, 1905)

1863

26. April: Arno Holz wird in Rastenburg (Ostpreußen) als Sohn eines Apothekers geboren.

1875

Die Familie siedelt nach Berlin über.

Bald darauf wird die Ehe der Eltern geschieden.

1881

Als Untersekundaner verlässt Holz 18jährig das Gymnasium ohne Abschluss.

Er versucht als Redakteur und freier Schriftsteller in Berlin zu leben, was zeitlebens zu finanziellen Problemen führt.

Nebenher arbeitet er gelegentlich als Spielsachentechniker und Erfinder von Spielzeug.

1883

Der erste Gedichtband »Klinginsherz«, der Gedichte nach dem Vorbild Emanuel Geibels enthält, erscheint.

1884

Zusammen mit Oskar Jerschke veröffentlicht Holz den Gedichtband »Deutsche Weisen«.

Anlässlich des Todes von Geibel gibt er »Ein Gedenkbuch« heraus, das neben eigenen Gedichten Beiträge von Karl Goedecke, Friedrich Theodor Vischer, Oskar Jerschke und Paul Heyse und anderen enthält.

1885

Gedichte von Holz, in denen er erstmals die soziale Frage thematisiert, erscheinen in der von Wilhelm Arent herausgegebenen Anthologie »Moderne Dichter-Charaktere«, die sich als Ausbruch aus der konventionellen Lyrik der Zeit versteht.

1886

Holz lernt die Brüder Heinrich und Julius Hart und den naturalistischen Literaturverein »Durch!« kennen, dem auch Karl Bleibtreu, Wilhelm Bölsche, Hermann Conradi, Gerhart Hauptmann, Max Kretzer und Bruno Wille angehören.

Der sozialkritische Gedichtband »Buch der Zeit. Lieder eines Modernen« erscheint (zusammen mit Jerschke erweitert 1905, endgültige Ausgabe 1924). Das darin enthaltene Gedicht »Phantasus« bildet den Anfang des später immer wieder fortgestalteten, ergänzten und überarbeiteten »Phantasus«-Zyklus.

1887

Holz bewohnt mit Johannes Schlaf eine gemeinsame Wohnung in Berlin. Sie schreiben unter dem Pseudonym Bjarne P. Holmsen gemeinsam naturalistische Werke (bis 1892).

1889

Als sich der Theaterverein und 1890 die gleichnamige naturalistische Zeitschrift »Freie Bühne« gründen, ist Holz aktiver Mitstreiter.

Holz verfasst zusammen mit Schlaf »Papa Hamlet« als Musternovelle des Naturalismus.

1890

Holz wird erster Schriftleiter der Zeitschrift »Freie Bühne für modernes Leben« (später »Neue Rundschau«).

Das gemeinsam mit Schlaf ebenfalls unter dem Pseudonym Bjarne P. Holmsen verfasste naturalistische Schauspiel »Die Familie Selicke« wird in der Freien Bühne Berlin uraufgeführt.

»Junge Leute« (Roman, gemeinsam mit Schlaf verfasst).

1891

Das theoretische Werk »Die Kunst. Ihr Wesen und ihre Gesetze« (2 Bände, bis 1892) wird zur Programmschrift des Naturalismus. Holz avanciert zum theoretischen Kopf der Berliner Naturalisten.

1892

Gemeinsam mit Schlaf verfasste Novellen, Zeitungsartikel und Verse kommen unter dem Titel »Neue Gleise. Gemeinsames. In drei Theilen und einem Bande « heraus.

»Der geschundene Pegasus« (Gedichte).

1896

Mit seiner Komödie »Sozialaristokraten« (endgültige Ausgabe 1924) beginnt Holz eine Reihe von Dramen über moderne Kunst, Gesellschaft und Wissenschaft. Holz versteht das Stück als Auftakt einer Serie »Berlin – Die Wende einer Zeit in Dramen«.

Im »Buch der Zeit. Lieder eines Modernen« ist die 13 Gedichte umfassende Gedichtfolge »Phantasus« enthalten, die in den folgenden Jahren ausgebaut wird.

1898

Zwei Hefte der Gedichtsammlung »Phantasus« (erweitert 1913, 1916 und 1925, 5 Bände) erscheinen in diesem und im folgenden Jahr.

1899

Das lyrische Werk von Holz wird ständig begleitet von theoretischen Überlegungen, zusammengefasst in dem Band »Revolution der Lyrik«.

1900

Nachdem Johannes Schlaf in mehreren Schriften seinem Freund Holz das Hauptgewicht an den gemeinsam geschaffenen Werken abgesprochen hat, kommt es zum Bruch. Es folgt ein mehrjähriger Krieg zwischen beiden, der in verschiedenen Schriften öffentlich ausgetragen wird.

1902

»Die Blechschmiede« (lyrisch-satirisches Drama, ständig vermehrte Ausgaben: 1917, 1921, 1924).

»Johannes Schlaf, ein notgedrungenes Kapitel«.

1904

Mit »Dafnis. Lyrisches Porträt aus dem siebzehnten Jahrhundert« (endgültige Ausgabe 1924) imitiert Holz die Sprech- und Schreibweise der Barockliteratur.

1905

»Traumulus« (Tragikomödie, gemeinsam mit Oskar Jerschke) wird ein Bühnenerfolg.

1908

Die Tragödie »Sonnenfinsternis« (veränderte Fassung 1919, endgültige Ausgabe 1924) erscheint. Sie ist als Fortsetzung des Dramenzyklus »Berlin – Die Wende einer Zeit in Dramen« gedacht.

1913

Das Drama »Ignorabimus« komplettiert den Zyklus »Berlin – Die Wende einer Zeit in Dramen«.

Eine erweiterte Ausgabe der Gedichtsammlung »Phantasus« erscheint, wird aber bis auf 24 Exemplare auf Anweisung des Autors wieder eingestampft.

1916

Im Insel-Verlag erscheint eine weitere Ausgabe der »Phantasus«-Sammlung.

1921

»Fünf neue Dafnis-Lieder« (Gedichte).

1922

»Dafnis-Lieder« (Gedichte).

1923

Anlässlich seines 60. Geburtstages erhält Holz die Ehrendoktorwürde der Universität Königsberg.

1924

Bis 1925 erscheinen zehn Bände der Werksammlung »Das Werk. Erste Ausgabe«, darin die erste Gesamtausgabe der »Phantasus«-Gedichte in drei Bänden.

1925

»Phantasus« (7 Bände).

1926

Holz wird in die Sektion Dichtkunst der Preußischen Akademie der Künste zu Berlin aufgenommen.

Er wird wiederholt als Kandidat für den Literatur-Nobelpreis nominiert, den er aber nicht erhält.

»Zwölf Liebesgedichte«.

»Das Werk. Monumentalausgabe in zwölf Bänden«.

1927

Holz gibt die Anthologie »Von Guenther bis Goethe. Ein Frühlingsstrauß aus dem Rokoko« heraus.

1929

»Phantasus« (letzte Fassung).

26. Oktober: Arno Holz stirbt in Berlin.

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