|
1764 | 7. Mai: Marie Theresia Wilhelmine Heyne wird in Göttingen als älteste Tochter des Professors für Beredsamkeit und Altertumskunde Christian Gottlob Heyne und seiner Ehefrau Therese, geb. Weiß, geboren. |
1775 | 10. Oktober: Tod der Mutter. |
1777 | 9. April: Zweite Eheschließung ihres Vaters mit Georgine Brandes. Therese Heyne besucht ein französisches Pensionat in Hannover (bis Ostern 1778). |
1778 | Jahresende: Erste Begegnung mit Georg Forster. |
1783 | April–September: Reise in die Schweiz gemeinsam mit dem Ehepaar Luise und Johann Friedrich Blumenbach. |
1784 | 18. April: Verlobung mit Georg Forster, der anschließend nach Wilna reist, um dort eine Professur anzutreten. September: Reise nach Gotha zu ihrer an Schwindsucht leidenden Freundin Auguste Schneider. |
1785 | April: Nach dem Tod von Auguste Schneider (am 23. Februar) kehrt Therese Heyne nach Göttingen zurück. Beginn der Freundschaft mit Friedrich Ludwig Wilhelm Meyer. 4. September: Heirat mit Georg Forster in Göttingen, anschließend gemeinsame Reise über Weimar, Halle, Leipzig, Berlin und Warschau nach Wilna. |
1786 | 10. August: Geburt der ersten Tochter Marie Therese. September: Rückkehr nach Göttingen. Wiederaufnahme der Freundschaft mit Meyer. |
1788 | Januar: Erste schwere Ehekrise. Kurzzeitige Trennung von Georg Forster (bis Anfang März). Oktober: Übersiedlung nach Mainz, wo Georg Forster die Stelle des Oberbibliothekars der Universitätsbibliothek antritt. Dezember: Beginn der Freundschaft von Georg und Therese Forster mit Ludwig Ferdinand Huber, der als sächsischer Gesandtschaftssekretär nach Mainz kommt. |
1789 | April: Rheinreise mit Samuel Thomas Soemmering, Besuch bei Friedrich Heinrich Jacobi in Düsseldorf. 22. November: Geburt der zweiten Tochter Clara (Claire). |
1790 | Sommer: Reise von Georg Forster nach den Niederlanden, Belgien, England und Frankreich. Beginn der Liebesbeziehung zwischen Therese Forster und Ludwig Ferdinand Huber. |
1791 | 4. Juni: Geburt der dritten Tochter Johanna Ludowika Georgia (Louise), deren Vater Huber ist. Sie stirbt bereits am 17. November 1791. Oktober: Reise nach Karlsbad mit Georg Forster. |
1792 | Caroline Michaelis, verwitwete Böhmer, zieht mit ihrer Tochter zu Therese und Georg Forster. 21. April: Geburt des ersten Sohnes Johann Georg Karl. Die Vaterschaft (Forster oder Huber) ist unbekannt. Er stirbt bereits am 24. Juli 1792. 21. August: Johann Wolfgang von Goethe besucht auf der Durchreise in Mainz die Familie Forster. 7. November: Eintritt von Georg Forster in den Mainzer Jakobinerklub. 7. Dezember: Nach der Besetzung von Mainz durch die französischen Truppen unter General Custine (am 21. Oktober) verläßt Therese Forster mit ihren Töchtern Therese und Claire die Stadt und geht nach Straßburg. |
1793 | Januar: Weiterfahrt nach Neuchâtel. Juli: Ludwig Ferdinand Huber folgt nach Quittierung seines Dienstes Therese Forster nach Neuchâtel. Beginn der schriftstellerischen Tätigkeit von Therese Forster. 3.–5. November: Letztes Treffen zwischen Therese Forster, ihren Kindern und Ludwig Ferdinand Huber mit Georg Forster in Travers. |
1794 | 10. Januar: Georg Forster stirbt in Paris. 10. April: Heirat mit Ludwig Ferdinand Huber in Diesse in der Schweiz. Juni: Ausweisung aus Neuchâtel und Übersiedlung nach Bôle bei Neuchâtel. |
1795 | 7. März: Geburt der vierten Tochter Luise. »Die Familie Seldorf« (Roman, 2 Bände, bis 1796) Der erste Band wird unter dem Namen von Ludwig Ferdinand Huber veröffentlicht, beim zweiten Band zeichnet er als Herausgeber. |
1796 | »Luise. Ein Beitrag zur Geschichte der Konvenienz« (Roman, anonym). 8. September: Geburt der fünften Tochter Sophie Albertine, die bereits am 18. August 1797 stirbt. |
1797 | Oktober: Geburt des zweiten Sohnes Emanuel Honoré Michel, der bereits am 26. April 1798 nach einer Pockenimpfung stirbt. |
1798 | März: Therese Huber wird Mitredakteurin an Johann Friedrich Cottas Zeitung »Neueste Weltkunde«. Mai: Therese Huber siedelt mit den Kindern nach Tübingen über. September: Ludwig Ferdinand Huber übernimmt die Redaktion der neugegründeten Cottaschen »Allgemeinen Zeitung«. Übersiedlung der Familie nach Stuttgart. 20. Oktober: Geburt der sechsten Tochter Emanuela Honorina Adelheit (Adele), die bereits am 4. August 1804 im Alter von fünf Jahren stirbt. |
1800 | Anfang: Beginn der Materialsuche für die Ausgabe der Briefe Georg Forsters. 10. März: Geburt des dritten Sohnes Victor Aimé. |
1801 | »Erzählungen von L. F. Huber« (3 Bände, bis 1802, darin zahlreiche Texte von Therese Huber ohne Nachweis ihrer Autorschaft). August: Reise nach Leipzig gemeinsam mit ihrem Schwiegervater Michael Huber. Auf dem Rückweg Besuch bei Margarete Liebeskind in Ansbach. |
1803 | November: Nach dem Verbot der »Allgemeinen Zeitung« in Württemberg und ihrer Verlegung ins bayerische Ulm siedelt Ludwig Ferdinand Huber nach Ulm über. |
1804 | April: Umzug von Therese Huber mit den Kindern nach Ulm. 29. April: Geburt der siebten Tochter Clémence (Lavinia), die bereits Anfang Juni 1804 stirbt. 24. Dezember: Tod von Ludwig Ferdinand Huber. |
1805 | Mai: Therese Huber zieht mit ihren Kindern Aimé, Luise, Claire sowie deren Ehemann Gottlieb von Greyerz nach Stoffenried. |
1806 | Mai: Reise nach Hofwyl in der Schweiz, um ihren Sohn Aimé in Fellenbergs Erziehungsinstitut zu bringen. Herausgabe der »Sämtlichen Werke« von Ludwig Ferdinand Huber (bis 1810). |
1807 | Therese Huber ist von Anfang an Mitarbeiterin des neugegründeten Cottaschen »Morgenblatts für gebildete Stände«. Februar: Umzug mit ihrer Tochter Luise und dem Ehepaar Greyerz nach Günzburg. |
1808 | August–September: Nach zwanzig Jahren besucht Therese Huber erstmals wieder ihre Familie in Göttingen. |
1809 | April–November: Reise nach Hofwyl, Holland, Mannheim und Stuttgart. |
1811 | Therese Huber gibt die Anonymität ihrer Veröffentlichungen auf. |
1813 | 14. Oktober: Ihre Tochter Luise heiratet den Sohn von Johann Gottfried Herder, Emil von Herder. Ende: Längerer Aufenthalt bei Luise und Emil von Herder in München. |
1814 | Frühjahr: Rückkehr nach Günzburg gemeinsam mit ihrer Tochter Luise, die sich 1816 von Herder scheiden läßt. |
1816 | 31. August: Übersiedlung nach Stuttgart gemeinsam mit Luise. Oktober: Therese Huber übernimmt die Redaktion von Cottas »Kunstblatt«, einer Beilage zum »Morgenblatt«. |
1817 | Anfang: Therese Huber wird poetischer Beirat am »Morgenblatt«. |
1818 | August: Therese Huber wird alleinige Redakteurin des »Morgenblatts«. |
1821 | »Hannah, der Herrenhuterin Deborah Findling« (Roman). |
1822 | 1. Juni: Wiederverheiratung von Luise mit Emil von Herder und Übersiedlung nach Bayreuth. In den folgenden Jahren unternimmt Therese Huber mehrere Reisen nach Bayreuth. »Ellen Percy, oder Erziehung durch Schicksale« (Roman). |
1823 | Oktober: Umzug nach Augsburg. Sie verliert de facto die Redaktion des »Morgenblatts«. |
1824 | »Jugendmuth« (Erzählung). |
1826 | Reise nach Arnstadt. |
1828 | Bruch der über dreißigjährigen Freundschaft mit Johann Friedrich Cotta. |
1829 | »Die Ehelosen« (Roman). »Johann Georg Forsters Briefwechsel. Nebst einigen Nachrichten von seinem Leben«. 15. Juni: Therese Huber stirbt nach kurzer Krankheit im Alter von 65 Jahren in Augsburg. |
Buchempfehlung
Strindbergs autobiografischer Roman beschreibt seine schwersten Jahre von 1894 bis 1896, die »Infernokrise«. Von seiner zweiten Frau, Frida Uhl, getrennt leidet der Autor in Paris unter Angstzuständen, Verfolgungswahn und hegt Selbstmordabsichten. Er unternimmt alchimistische Versuche und verfällt den mystischen Betrachtungen Emanuel Swedenborgs. Visionen und Hysterien wechseln sich ab und verwischen die Grenze zwischen Genie und Wahnsinn.
146 Seiten, 9.80 Euro
Buchempfehlung
Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für diese preiswerte Leseausgabe elf der schönsten romantischen Erzählungen ausgewählt.
442 Seiten, 16.80 Euro