|
1848 | 5. Februar: Joris-Karl Huysmans, französischer Schriftsteller flämischer und französischer Abstammung, wird in Paris im 6. Arrondissement geboren. |
1857 | Nach dem Tod seines Vaters heiratet seine Mutter wieder, als er neun Jahre alt ist. Der frühe Tod seines Vaters aber bleibt für ihn ein tragisches Erlebnis. Er besucht das Lyzeum Saint Louis. |
1866 | Er schließt die Schule mit dem Abitur ab. |
1868 | Er bekommt einen Verwaltungsposten im Innenministerium. Dort bleibt er für zweiunddreißig Jahre und verbindet seine Arbeit mit der Kunst. Daneben ist er schon frühzeitig schriftstellerisch tätig. Er verkehrt auch im Kreis von Médan um Émile Zola: Seine ersten Romane, darunter »Marthe. Histoire d'une fille« und »Les Sœurs Vatard«, stehen noch deutlich unter dem Einfluss des Naturalismus. Danach vollzieht Huysmans die Wende zum philosophisch akzentuierten Hedonismus und Ästhetizismus. |
1870 | Während des französisch-preußischen Krieges ist er beim Militär. Er beginnt Kunstkritiken über Maler wie Odilon Redon und Gustave Moreau zu schreiben. |
1874 | Sein literarisches Debüt gibt er mit »Le Dragoir aux Épices« (»Die Gewürzbücher«). Da niemand sich bereit erklärt, sein Buch zu veröffentlichen, schafft er den Druck aus eigenen Mitteln unter dem Namen Joris-Karl Huysmans. |
1876 | »Marthe, histoire d'une fille«. |
1877 | Huysmans trifft Zola. |
1879 | »Les Sœurs Vatard« |
1880 | Die Novelle »Sac au dos«, die auf eigenen Erfahrungen beruht, wird in »Les Soirées de Médan« mit anderen Geschichten etlicher Mitglieder von Zola's Gesellschaft »Médan« veröffentlicht. »Croquis parisiens«. |
1881 | Der Roman »En ménage« (»Der Junggeselle«) erscheint. |
1882 | Die Erzählung »À vau-l'eau« (»Stromabwärts«) erscheint. |
1883 | »L'art moderne«. |
1884 | Sein berühmtester Roman, »À rebours« (»Gegen den Strich«), wird zu einer Art »Bibel« der Dekadenzliteratur des Fin de siècle. Mit der Thematik des »ennui« (der Langeweile bzw. des Überdrusses) führt »À rebours« das Erbe der Dichtungen von Charles Baudelaire und Paul Verlaine im Bereich der Prosa weiter. |
1889 | »Certains«. |
1891 | Der stark rezipierte Roman »Là-bas« (»Tief unten«) erscheint. |
1892 | Später wendet sich Huysmans von dieser Geistesrichtung und den parallel hierzu betriebenen Studien des Okkultismus ab und konvertiert zum römisch-katholischen Glauben. |
1895 | Im Spätwerk von Huysmans verstärkt sich die religiöse Tendenz, wie beispielsweise in »En route« (»Vom Freidenkertum zum Katholizismus«). Huysmans geht für eine Woche in das Kloster von Issigny. |
1898 | »La Cathédrale« (»Die Kathedrale«). »La Bièvre et Saint Séverin«. |
1899 | Huysmans zieht sich in ein Trappistenkloster zurück. »Sainte Lydwine de Schiedam«. |
1900 | Huysmans ist einer der Gründer der Akademie Goncourt, und wird zum Präsidenten dieser Gesellschaft gewählt. |
1901 | »De Tout«. |
1903 | »L'Oblat« (»Die Oblate«). |
1905 | »Les Foules de Lourdes«. |
1907 | 5. Februar: Er stirbt in Paris an Krebs. |
Buchempfehlung
Schon der Titel, der auch damals kein geläufiges Synonym für »Autobiografie« war, zeigt den skurril humorvollen Stil des Autors Jean Paul, der in den letzten Jahren vor seiner Erblindung seine Jugenderinnerungen aufgeschrieben und in drei »Vorlesungen« angeordnet hat. »Ich bin ein Ich« stellt er dabei selbstbewußt fest.
56 Seiten, 3.80 Euro
Buchempfehlung
Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Nach den erfolgreichen beiden ersten Bänden hat Michael Holzinger sieben weitere Meistererzählungen der Romantik zu einen dritten Band zusammengefasst.
456 Seiten, 16.80 Euro