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[194] Vorige. Frau von Wallenfeld.
HERR VON WALLENFELD. Bist du da? Was willst du? Willst du mich noch einmal sehen, Marie?
FRAU VON WALLENFELD. Du hast mir durch Jakob so herzliche Dinge sagen lassen –[194]
HERR VON WALLENFELD. Nicht wahr? O das geht jetzt ganz anders! Ich bin reich geworden.
FRAU VON WALLENFELD. Lieber Fritz – ist das wahr?
HERR VON WALLENFELD. Mich mußt du nicht ansehen. Das ist der Mann, der ist das Werkzeug; Er ergreift ihre Hand, und drängt sie nach ihm hin. der hat das Geld gegeben; der hat den Wechsel bezahlt. Denn ich sollte arretirt werden, mußt du wissen.
FRAU VON WALLENFELD. Mein Herr, Ihre Güte verdient – –
HERR VON WALLENFELD zieht sie hastig zurück. Still! danke ihm nicht – danke ihm nicht. Er läßt sie stehen und geht von ihr. Er hat dich unmenschlich bestohlen –
HERR VON POSERT. Die gnädige Frau weiß ja nicht, was sie denken soll –
HERR VON WALLENFELD. Sie weiß nicht – Gott Lob! Aber sie wird es wissen, und dann – Adieu, Marie! Umarme mich!
FRAU VON WALLENFELD. Fritz, – um Gottes willen, was ist dir? –
HERR VON WALLENFELD. Noch sind diese Hände rein von Uebelthat – noch weint niemand über mich als du. Einst wird es anders sein! – O Gott! Gott! die Noth hat mich hinein geführt, nicht mein böser Wille, nein, mein böser Wille nicht.
HERR VON POSERT ärgerlich. Hören Sie, ich habe es nun genug, und gehe fort.
HERR VON WALLENFELD sammelt sich. Sie haben Recht, Herr von Posert – vergeben Sie mir. – Umarme mich, Marie, recht herzlich –
FRAU VON WALLENFELD nachdem sie ihn umarmt hat. Sollen wir denn von einander scheiden, Fritz?
HERR VON WALLENFELD. Ich gehe nicht fort. Was du einst thun[195] mußt – hüllt das Schicksal noch in Finsterniß. Er fällt nieder und umfaßt ihre Knie. Tugend, empfange meine Huldigung! Er springt auf, und faßt Posert an der Hand. Fort, Kamerad! – Raub und Champagner! Sie gehen.
FRAU VON WALLENFELD. Fritz! – Fritz! um Gottes willen, höre mich! Wenn dein Wort dir heilig ist, so höre mich! Ihm nach.