[132] Vorige. Jakob.
JAKOB. Eure Herren noch nicht auf?
LUDWIG. Meiner? – Hm! da kennst du Excellenz Graf Baptistel nicht! Der sitzt seit fünf Uhr, angezogen, mit dem Hut unterm Arm, und liest.
FRIEDRICH bedächtig. Und liest? – Kurios! – Der liest nun die lieben Jahre lang in einem weg, und wird doch nicht – – so, – wie will ich sagen? – Er deutet auf die Stirne. anders!
LUDWIG. Wird doch auch nicht schlimmer – und das ist immer etwas.
JAKOB. Viel, ihr Herren! – Leiser. Ich wollte, ich könnte das von meinem Herrn sagen. – Der Herr Graf Christoph sind aber nun auch desperat pfiffig. – Was Sie nicht mit Feinheit zwingen –
LUDWIG. Zwingen Sie mit Fluchen und Lärmen.
JAKOB. Sie sehen aus, und gehen einher, hä hä hä, wie das Bild vom hochseligen Prinz Eugenius im großen Eßsaal. Wenn Sie aber von den großen Schlachten erzählen –
FRIEDRICH. Dann wollte ich, daß man nur so manchmal antworten dürfte.
JAKOB sehr ernst. Ha! dann hätte die Tapferkeit ein Ende.
FRIEDRICH. Jetzt seh' ich erst – Warum seid Ihr in der Galla-Livree?
JAKOB. Die Frau Baronesse sprach ja von einem Fremden aus – hm – aus –[133]
LUDWIG. Aus Frankreich! – Ei, Sie haben ihm die rothsammtne Staats-Karosse mit Sechsen entgegen geschickt.
FRIEDRICH. Was? Ist die alte Karosse wieder auf die Beine gebracht? Victoria! Wenn die durch den Ort rumpelt – so gibt's einmal endlich wieder ein volles Mittagsessen für uns. Geht ab.
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