Eilfter Auftritt.

[172] Vorige ohne Figaro. Hernach Jakob, Friedrich und Ludwig.


HYAZINTH. Setzen wir uns.

GREIF klingelt.


Ein Bedienter setzt den Tisch und Stühle.


GREIF legt auf jeden Platz Papier und Federn.

DIE DREI GRAFEN setzen sich, jeder weit von dem andern.

HYAZINTH. Euer Liebden habe vorzutragen nicht ermangeln wollen, daß – Graf Bardenrode hier speisen werde. Nun formire ich die Quästion: »Ist er als Gast, oder als Agnat zu empfangen? – und ihm also die Rechte, oder die Linke zu belassen?«

CHRISTOPH nachdenkend. Die Rechte oder die Linke? – Ja![172]

BAPTIST. Ja! – Die Rechte oder die Linke?

HYAZINTH. Was sagen Euer Liebden dazu?

CHRISTOPH. Ja ja!

BAPTIST hustet.

GREIF. Belieben Ihre Hochgräfliche Gnaden mir ein Resolutum zu ertheilen.

HYAZINTH. Unser Rath Greif soll ihn fragen: wie er empfangen zu werden denke.

GREIF geht hinaus.

DIE DREI GRAFEN sitzen ruhig, und sehen ernst und gerade vor sich hinaus.

FRIEDRICH will mit ihnen reden.

JAKOB der den Dienst hat, weiset ihn ab.

LUDWIG hat gleichfalls etwas auszurichten.

JAKOB bedeutet ihm mit der Pantomime vom Nachdenken und Schreiben, sie hätten Geschäfte.

LUDWIG halb laut. Was denn?

JAKOB eben so. Siehst du nicht?

LUDWIG. Sie thun ja nichts.

JAKOB droht ihm. Sie regieren.

GREIF kommt wieder. Der Herr Graf Bardenrode sind alles zufrieden – es ist Ihnen einerlei, wie Sie empfangen werden.

HYAZINTH steht auf. So wollen wir ihm denn die rechte Hand – Nicht geben?

BAPTIST fest. Nein.

CHRISTOPH. Ma foi! – Nein.

HYAZINTH. Unser Rath Greif hat sogleich über den Vorgang ein Instrument ad Archivum zu machen.

BAPTIST. Wie es dabei hergegangen.[173]

FRIEDRICH öffnet die Mittelthüre. Excellenz, Herr Graf Bardenrode.


Quelle:
August Wilhelm Iffland: Theater. Band 4, Wien 1843, S. 172-174.
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