Zwölfter Auftritt.

[103] Vorige. Ruhberg Sohn.


RUHBERG DER SOHN. Herr Doktor, was macht mein Vater?

DOKTOR. Er ist matt – sehr matt.

RUHBERG DER SOHN. Glauben Sie, daß der Schreck tödtliche Folgen haben könnte?

DOKTOR. Im Anfange war ich sehr besorgt wegen der anhaltenden Krämpfe – sie haben aber nachgelassen, und wenn keine heftige Gemütsbewegung mehr nachkommt, Der alte Ruhberg klingelt, Christian geht hinein. so glaube ich, daß wir nichts zu befürchten haben. Aber – ich begreife nicht, wie Ihr Herr Vater an dem Unglück von einem Schwager so gefährlichen Antheil nimmt.

CHRISTIAN zu Ruhberg Sohn. Ihr Herr Vater wird gleich hier sein.[103]

DOKTOR. Er hat mit Ihnen zu sprechen – ich werde indeß noch etwas im Hause bleiben. Geht ab.

RUHBERG DER SOHN geht verzweifelnd umher.

CHRISTIAN zieht den Schlüssel vom Koffer. Da mein Herr!

RUHBERG DER SOHN. Wozu das? –

CHRISTIAN. Ihr Herr Vater hat es mir so befohlen. Geht ab.

RUHBERG DER SOHN. Er wird kommen – in diesem Leben habe ich keinen solchen Augenblick mehr zu gewarten – Er kommt – Gott steh' mir bei!


Quelle:
August Wilhelm Iffland: Theater. Band 2, Wien 1843, S. 103-104.
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