|
1796 | 24. April: Karl Leberecht Immermann wird als ältestes von fünf Kindern (von denen nur drei überleben) des königlich-preußischen Kriegs- und Domänenrats Gottlieb Leberecht Immermann und seiner Frau Wilhelmine Wilda, Tochter des Magdeburger Domvogtes, in Magdeburg geboren. |
1805 | Sommer: Immermann erlebt den Besuch des preußischen Königspaares Friedrich Wilhelm III. und Luise von Mecklenburg-Strelitz in Magdeburg. |
1806 | Oktober: Er wird Zeitzeuge des Rückzugs des preußischen Heeres nach der Schlacht von Jena und Auerstädt und der Kapitulation Magdeburgs. |
1807 | Ostern: Immermann tritt in die Quinta des Gymnasiums zum Kloster »Unserer Lieben Frauen« in Magdeburg ein. |
1813 | April: Immermann verlässt das Gymnasium und immatrikuliert sich an der Universität Halle für das Studium der Rechtswissenschaft. Er besucht Gastvorstellungen der Weimarer Bühne in Halle und Lauchstädt. August: Napoleon schließt die Universität Halle. Nach zweitägigem Besuch in Magdeburg wird Immermann vom Vater nach Halle zurückgeschickt. Dezember: Immermann meldet sich in Neuhaldensleben als freiwilliger Jäger. Wegen eines Nervenfiebers muss er jedoch drei Monate im Lazarett verbringen, so dass er seinen Truppenteil erst auf dem Rückmarsch erreicht. |
1814 | April: Tod des Vaters. Juli: Immermann besucht Vorlesungen an der wiedereröffneten Hallenser Universität. |
1815 | April: Immermann meldet sich erneut als freiwilliger Jäger. Er führt ein Kriegstagebuch. Teilnahme an den Schlachten von Ligny (16. Juni) und Waterloo (18. Juni) sowie bei der zweiten Einnahme von Paris (7. Juli). Dezember: Immermann wird als Sekondeleutnant aus dem Militärdienst entlassen. |
1816 | Immermann nimmt sein Studium in Halle wieder auf. |
1817 | März: Beginn des Streits mit der Hallenser Burschenschaft »Teutonia«. Immermann publiziert zwei Streitschriften, darunter »Ein Wort zur Beherzigung«. Mai: Immermann trägt dem König in Berlin den Streit persönlich vor. Die Burschenschaft wird kurz darauf aufgelöst. Mai: Verlobung mit Luise von Strasser, die das Eheversprechen wenig später zurücknimmt. Abschluss des Studiums. Immermann bereitet sich in Holzzelle auf das Examen vor. |
1818 | Januar: Erste juristische Staatsexamensprüfung am Oberlandesgericht in Halberstadt. Immermann tritt als Auskultator in Oschersleben in den preußischen Staatsdienst. Oktober: Immermann wird Referendar in Magdeburg Freundschaft zu Amalie Herzbruch. Bekanntschaft und Briefwechsel mit Friedrich Baron de la Motte Fouqué. |
1819 | Mai: Zweite juristische Staatsprüfung. November: Immermann wird Vortragender Auditeur beim Generalkommando in Münster (bis 1823). Beginn der literarischen Tätigkeit. Erste Gedichte werden veröffentlicht. |
1820 | Herbst: Reise nach Dresden. Dort erste Bekanntschaft mit Ludwig Tieck. Infolge des Streits mit der »Teutonia« kommt es zum Zerwürfnis mit Fouqué. |
1821 | »Die Prinzen von Syrakus« (Lustspiel, Erstdruck 1824). Liebe zu Friederike, einer Verwandten des Konsistorialrats Möller. Häufige Zusammenkünfte im Hause Friedrich Kohlrauschs. Oktober: Reise nach Magdeburg zur Hochzeit der Schwester Charlotte. Immermann regelt die Vermögensverhältnisse der Elisa von Lützow geb. Gräfin Ahlefeldt, die mit dem General von Lützow verheiratet ist. Es entsteht eine Liebesbeziehung zwischen ihm und der acht Jahre älteren Gräfin. |
1822 | »Gedichte. Erste Sammlung«. Beginn des Briefwechsels mit Heinrich Heine. |
1823 | September: Dritte juristische Staatsexamensprüfung in Münster. Bekanntschaft mit Bernhard Rudolf Abeken. Immermann übersetzt Walter Scotts »Ivanhoe« (gedruckt 1826). Beginn der Arbeit an »Die Epigonen« (bis 1835, gedruckt 1836). |
1824 | Januar: Immermann erhält eine Anstellung als Kriminalrichter in Magdeburg. Begegnung mit Heine. |
1825 | September: Nach ihrer Scheidung zieht Elisa von Lützow in das Immermannsche Haus in Magdeburg. |
1826 | Juni: Vierte juristische Staatsexamensprüfung in Berlin. Dezember: Immermann wird zum Landgerichtsrat in Düsseldorf ernannt. |
1827 | März: Immermann nimmt seine Arbeit in Düsseldorf auf. Juni: Er bezieht mit Elisa von Lützow ein kleines Haus im Hofgarten. Verbindung zu den Künstlern der Düsseldorfer Malerakademie um Wilhelm von Schadow. »Wilhelm Schadow und die Kunst-Akademie zu Düsseldorf« (Aufsatz). |
1828 | »Trauerspiel in Tirol« (1834 neu bearbeitet unter dem Titel »Andreas Hofer, der Sandwirt von Passeyer«). »Kaiser Friedrich der Zweite« (Trauerspiel). |
1829 | Gründung des »Kunstvereins für die Rheinlande und Westfalen«. Inszenierung seines »Trauerspiels in Tirol« an der Düsseldorfer Bühne. Literaturstreit mit August Graf von Platen. Freundschaft mit Amalie von Sybel, Karl Schnaase und Friedrich von Üchtritz. |
1830 | Mai: Immermann zieht mit Elisa von Lützow nach Derendorf. »Tulifäntchen« (Epos, verändert 1835). »Gedichte. Neue Folge«. |
1831 | Herbst: Reise nach Süddeutschland, Sachsen und Hannover. Bekanntschaft mit Christian Dietrich Grabbe in Detmold. Beginn der Freundschaft mit Felix Mendelssohn-Bartholdy. |
1832 | »Alexis« (Dramen-Trilogie). Beginn der öffentlichen Vorlesungen dramatischer Meisterwerke durch Immermann. 24. April: Totenfeier für Johann Wolfgang von Goethe mit der Inszenierung des »Clavigo« und einem Epilog Immermanns. »Merlin« (Schauspiel). September: Reise in das Ahr- und Lahntal, nach Wetzlar und Kassel. Oktober-Dezember: Immermann gründet in Düsseldorf einen Theaterverein unter dem Protektorat des Königs von Preußen und übernimmt die Direktion des Theaters. 8.Dezember: Eröffnung des Theaters mit »Donna Diana« von Joseph Schreyvogel und einem Prolog von Immermann. |
1833 | 1. Februar: Aufführung von Lessings »Emilia Galotti« als erster von vier Mustervorstellungen durch Immermann. 2. Mai: Teilnahme am Dürer-Fest der Düsseldorfer Maler. Immermann schreibt »Albrecht Dürers Traum« (gedruckt 1843). Herbst: Reise nach Tirol, Prag, Dresden (Treffen mit Ludwig Tieck) und Berlin (Treffen mit Karl Friedrich Schinkel, Christian Daniel Rauch, Henrik Steffens, Alexander von Humboldt, Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher, Adelbert von Chamisso und Joseph Freiherr von Eichendorff). |
1834 | Die private Düsseldorfer Bühne wird als »Stadttheater zu Düsseldorf« neugegründet. Theaterreise nach Aachen, Wiesbaden, Karlsruhe und Baden-Baden. 22. Oktober: Immermann lässt sich für ein Jahr aus dem Staatsdienst beurlauben und übernimmt die Intendantur des Theaters; Musikdirektor ist Felix Mendelssohn-Bartholdy, der jedoch bereits zu Jahresende durch Julius Rietz ersetzt wird. 28. Oktober: Das Theater wird mit dem Vorspiel von Immermann »Kurfürst Wilhelm im Theater« (gedruckt 1843) und Heinrich von Kleists »Friedrich von Homburg« eröffnet. Aufführung von Immermanns »Andreas Hofer«. Reise nach Holland. 5. Dezember: Grabbe, den Immermann als Theaterdichter unterstützt, trifft in Düsseldorf ein. |
1835 | 21./22. April: Aufführung von Immermanns »Alexis« (entstanden 1831) in Düsseldorf. Sommer: Gastspiele des Düsseldorfer Stadttheaters in Elberfeld. |
1836 | Ein nochmaliges Gesuch Immermanns um zeitweise Beurlaubung aus dem Staatsdienst wird abgelehnt. Er nimmt seine Arbeit beim Landgericht wieder auf. »Die Epigonen« (Gegenwartsroman, 3 Bände). »Münchhausen. Eine Geschichte in Arabesken« (Roman, 4 Bände bis 1839). |
1837 | 31.März: Das Düsseldorfer Theater wird geschlossen. Begegnung mit Ferdinand Freiligrath in Barmen. Herbst: Reise nach Franken und Thüringen. Treffen mit Arthur Schopenhauer in Jena sowie mit Johann Peter Eckermann und Kanzler Müller in Weimar. Besuch der Goethe-Stätten. |
1838 | Juli: Immermann erhält die Ehrendoktorwürde der Universität Jena. September: Reise nach Magdeburg zur Taufe seines Neffen. Im Hause seines Bruders Ferdinand lernt Immermann die 19jährige Marianne Niemeyer kennen. 7. Oktober: Reise nach Hamburg. Begegnung mit Karl Gutzkow und Ludolf Wienbarg. 14. Oktober: Rückkehr nach Düsseldorf in Begleitung der Gräfin. |
1839 | 9.Februar: Teilnahme am Maskenfest der Düsseldorfer Künstler mit einer Liebhaberaufführung von Schillers »Wallensteins Lager«. 3.Juni: Zu Ehren des Kronprinzen von Preußen wird eine Liebhaberaufführung von Immermanns »Ost und West« (gedruckt 1843) in Düsseldorf veranstaltet. 13.August: Trennung von Elisa von Lützow, die Düsseldorf verlässt. 20.August: Immermann reist nach Halle. 2.Oktober: Hochzeit mit Marianne Niemeyer. Anschließend Reise nach Sachsen und Thüringen. 27.Oktober: Immermann bezieht mit seiner Frau eine Wohnung in Düsseldorf. |
1840 | 29.Februar: Teilnahme am Maskenfest der Düsseldorfer Künstler mit einer Liebhaberaufführung von Shakespeares »Was ihr wollt«. 12.August: Geburt der Tochter Caroline. 25.August: Karl Immermann stirbt nach neuntägiger Krankheit an einem Lungenschlag in Düsseldorf. »Memorabilien« (Erinnerungen, 3 Bände bis 1843). |
Buchempfehlung
Ein alternder Fürst besucht einen befreundeten Grafen und stellt ihm seinen bis dahin verheimlichten 17-jährigen Sohn vor. Die Mutter ist Komtesse Mizzi, die Tochter des Grafen. Ironisch distanziert beschreibt Schnitzlers Komödie die Geheimnisse, die in dieser Oberschichtengesellschaft jeder vor jedem hat.
34 Seiten, 3.80 Euro
Buchempfehlung
Zwischen 1765 und 1785 geht ein Ruck durch die deutsche Literatur. Sehr junge Autoren lehnen sich auf gegen den belehrenden Charakter der - die damalige Geisteskultur beherrschenden - Aufklärung. Mit Fantasie und Gemütskraft stürmen und drängen sie gegen die Moralvorstellungen des Feudalsystems, setzen Gefühl vor Verstand und fordern die Selbstständigkeit des Originalgenies. Für den zweiten Band hat Michael Holzinger sechs weitere bewegende Erzählungen des Sturm und Drang ausgewählt.
424 Seiten, 19.80 Euro