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[48] Hochfeld. Robert treten aus der Seitentür. Dann Faustin.
HOCHFELD. Also Ihr Herr Vater wird uns heute die Ehre bei der Tafel geben?
ROBERT. Er versprach es –
HOCHFELD. Gereicht mir zum größten Vergnügen – doch einen so werten Gast kann man nicht auf gewöhnliche Weise empfangen. Er klingelt.
FAUSTIN tritt ein. Euer Gnaden befehlen?
HOCHFELD. Man sage sogleich dem Koch – heute große Tafel, das Ausgezeichnete, Seltenste, was sich nur auftreiben läßt, muß auf den Tisch kommen –
FAUSTIN. Aber Euer Gnaden, 's ist jetzt schon a bißl spät, die Kräutlerinnen werden schon eingeräumt haben, und der Fleischhacker macht auch um zehn die Bank zu – Sie wissen das eh –
HOCHFELD. Schafskopf – ich drehe dir den Hals um, wenn du mir mit so albernen Reden kommst – der Koch wird Rat wissen – sag' ihm, es darf nichts auf die Tafel kommen, was eben die Jahreszeit mit sich bringt – durchaus[48] nur solche Produkte, die durch Kunst der Zeit voraus geeilt sind –
FAUSTIN. Also lauter unzeitigs G'fraßt –
HOCHFELD. Treibhausgewächse – kein deutscher Wein – die seltensten Seefische –
FAUSTIN. Hering mit Zwiebel –
HOCHFELD. Stockfisch!
FAUSTIN. Auch nicht übel mit Semmelbreseln! Er geht ab.
ROBERT. Ich würde Sie bitten, sich nicht so sehr in Ungelegenheit zu setzen, wenn ich nicht wüßte, daß durch einen solchen Empfang der Eitelkeit meines Vaters geschmeichelt wird –
HOCHFELD. O ich bitte – sprechen Sie nicht davon – Kleinigkeit!
HALLER tritt rasch ein.