Biographie

Gottfried Keller (Pastell von Ludmilla Assing, 2. Mai 1854)
Gottfried Keller (Pastell von Ludmilla Assing, 2. Mai 1854)

1819

19. Juli: Gottfried Keller wird in kleinbürgerlichen Verhältnissen als Sohn des Drechslermeisters Hans-Rodolf Keller und der Arzttochter Elisabeth, geb. Scheuchzer, in Zürich geboren.

1824

Tod des Vaters.

1825

Besuch der Armenschule in Zürich (bis 1831).

1826

Die Mutter heiratet den Gesellen Hans Heinrich Wild.

1831

Eintritt in das Landesknabeninstitut in Zürich (bis 1833).

1833

Keller besucht die kantonale Industrieschule in Zürich.

1834

9. Juli: Als Rädelsführer eines Schülerstreiches wird Keller von der Schule verwiesen.

Scheidung der Mutter.

September: Beginn einer Lehre als Lithograph in Zürich (wahrscheinlich bis Sommer 1836).

Erste Skizzenbücher mit Landschaftszeichnungen.

1836

Briefwechsel mit dem Künstlerfreund Johann Müller und gemeinsame Naturstudien.

1837

Sommer: Begegnung mit dem Landschaftsmaler Rudolf Meyer.

November: Beginn des Zeichenunterrichts bei Meyer (bis März 1838).

1838

14. Mai: Tod seiner Jugendliebe, der Cousine Henriette Keller.

1840

26. April: Reise nach München zur künstlerischen Ausbildung.

Aus finanziellen Gründen kann Keller nicht an der Akademie studieren und nimmt vorübergehend Unterricht bei dem Landschaftsmaler Scheuchzer, einem entfernten Verwandten.

Mitte August: Schwere Erkrankung an Typhus.

1842

November: Rückkehr nach Zürich, wo Keller bei der Mutter lebt.

1843

Frühjahr: Wiederaufnahme des Naturstudiums.

Juli: Erste Gedichte entstehen.

1844

Freundschaft mit dem Dichter Ferdinand Freiligrath.

Bekanntschaft mit dem Verleger und Schriftsteller August Adolf Ludwig Follen.

8. Dezember: Teilnahme am ersten Freischarenzug dogmatischer Protestanten gegen Jesuiten in Luzern.

1845

Als Kellers erste Publikation erscheinen die »Lieder eines Autodidakten«.

31. März: Teilnahme am zweiten Freischarenzug.

1846

Frühjahr: Der Band »Gedichte« erscheint.

Juni-Juli: Reise nach Graubünden und Luzern.

1847

März-Oktober: Aufenthalt in Hottingen bei dem Schriftsteller Wilhelm Schulz.

Sommer: Unglückliche Liebe zu Luise Rieter.

Volontariat in der Staatskanzlei des Kantons Zürich unter dem späteren Förderer Alfred Escher.

1848

Stipendium der Züricher Regierung (bis 1852).

September: Reise nach Heidelberg. Studium an der Universität, u.a. Vorlesungen bei Ludwig Feuerbach.

Freundschaft mit dem Literaturhistoriker Hermann Hettner.

1849

Persönliche Bekanntschaft mit Feuerbach und Verkehr in dessen Haus.

Arbeit am »Grünen Heinrich«.

Unglückliche Liebe zu Johanna Kapp.

Kontakte zu seinem späteren Verleger Eduard Vieweg.

Wiederaufnahme der künstlerischen Tätigkeit.

1850

April: Keller reist nach Berlin (bis November 1855).

Verkehr in den literarischen Salons von Fanny Lewald und Karl August Varnhagen von Ense.

1851

»Neuere Gedichte«.

Winter: Schwere Krankheit.

1853

Zusammentreffen mit dem Verleger Julius Levy (genannt Rodenberg).

Dezember: Die ersten drei Bände des »Grünen Heinrich« erscheinen.

1854

Frühjahr: Keller lehnt die angebotene Professur für Literaturgeschichte am Polytechnikum ab.

1855

Frühjahr: Fertigstellung der ersten Fassung des »Grünen Heinrich«.

Mai: Der »Grüne Heinrich« erscheint.

Unglückliche Liebe zu Betty Tendering.

Mai-August: Keller arbeitet an der Niederschrift von fünf Seldwyler Erzählungen.

November: Rückreise nach Zürich mit Zwischenaufenthalt in Dresden.

1856

In Zürich wohnt Keller wieder bei der Mutter.

Freundschaftlicher Umgang mit Gottfried Semper, Friedrich Theodor Vischer, Jacob Burckhardt, Richard Wagner und Mathilde Wesendonck.

Der erste Teil der Sammlung »Die Leute von Seldwyla« erscheint.

»Romeo und Julia auf dem Dorfe« (Novelle).

1857

Juli: Beginn der Freundschaft mit Paul Heyse.

Dezember: Keller lehnt die Stelle des Sekretärs des Kölnischen Kunstvereins ab.

1858

Frühjahr: Keller schreibt die Erzählung »Das Fähnlein der sieben Aufrechten« (im Berliner »Volks-Kalender für 1861« veröffentlicht).

1861

Keller wird zum Ersten Staatsschreiber des Kantons Zürich gewählt.

Dezember: Umzug mit der Mutter und der Schwester in die Amtswohnung in der Staatskanzlei.

1864

5. Februar: Tod der Mutter.

1865

In der »Deutschen Reichs-Zeitung« erscheint die Erzählung »Die mißbrauchten Liebesbriefe«.

Bekanntschaft mit der Pianistin Louise Scheidegger von Langnau.

1866

Mai: Verlobung mit Louise Scheidegger.

12. Juli: Freitod Louise Scheideggers.

1869

Ehrendoktor der Universität Zürich.

Freundschaft mit Adolf Exner.

1872

Die zwischen 1857 bis 1871 entstandenen »Sieben Legenden« erscheinen.

Sommer: Erste Begegnung mit Adolf Exners jüngerer Schwester Marie.

September: Aufenthalt in München. Bekanntschaft mit Jakob Baechtold, dem späteren Biographen Kellers.

1873

September: Auf Einladung Adolf und Marie Exners Aufenthalt am Mondsee, auf der Rückreise Abstecher nach München.

Dezember: Die ersten drei Bände der »Leute von Seldwyla« erscheinen in zweiter, vermehrter Auflage (Band 4 folgt 1874).

1874

Juli: Reise nach Wien und Reith in Tirol auf Einladung der Geschwister Exner, Rückreise über München.

1876

Keller legt das Amt des Ersten Staatsschreibers nieder und lebt bis zu seinem Tod als freier Schriftsteller in Zürich.

Mai: Beginn des Briefwechsels mit Wilhelm Petersen.

Bekanntschaft mit Adof Frey.

Oktober: Aufenthalt in München.

Oktober: Beginn des Briefwechsels mit Conrad Ferdinand Meyer.

November: Die »Züricher Novellen« erscheinen in der von Julius Rodenberg herausgegebenen »Deutschen Rundschau« (bis April 1877).

1877

März: Beginn des Briefwechsels mit Theodor Storm.

Dezember: Die Buchausgabe der gesammelten »Züricher Novellen« (2 Bände, vordatiert auf 1878) erscheint.

1878

März: Reise nach Bern.

Ehrenbürger der Stadt Zürich.

1879

November: Die ersten drei Bände des »Grünen Heinrich« erscheinen in neuer Fassung (Band 4 folgt 1880).

1881

Januar-Mai: Der Novellenzyklus »Das Sinngedicht« erscheint zunächst in der »Neuen Rundschau«, die Buchausgabe folgt im November.

1883

November: Die »Gesammelten Gedichte« werden veröffentlicht.

1884

Oktober: Besuch Friedrich Nietzsches.

1885

Januar: Bruch der Freundschaft mit Jakob Baechtold.

März: Vereinbarung mit dem Verleger Wilhelm Hertz in Berlin über die Herausgabe des Gesamtwerks.

Freundschaft mit Arnold Böcklin.

1886

Kellers Roman »Martin Salander« wird zuerst in der »Deutschen Rundschau« gedruckt und erscheint im November als Buchausgabe.

Oktober: Aufenthalt zur Kur in Baden.

1888

6. Oktober: Tod der Schwester Regula.

1889

»Gesammelte Werke« (10 Bände).

Juli-August: Aufenthalt in Seelisberg.

September-November: Mit Böcklin Kuraufenthalt in Baden.

1890

15. Juli: Nach sechsmonatiger schwerer Krankheit Tod Kellers in Zürich.

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