1890 | 4. November: Klabund (eigentlich Alfred Henschke) wird in Crossen an der Oder als Sohn eines Apothekers geboren. |
1906 | Klabund besucht das Friedrichs-Gymnasium in Frankfurt an der Oder. Zu seinen Mitschülern gehört Gottfried Benn. Er erkrankt an Tuberkulose, die nie richtig ausheilt. Zeitlebens sind häufige Kuraufenthalte in der Schweiz und in Italien erforderlich. |
1911 | Abitur. Klabund studiert zunächst Chemie und Pharmazie, dann Philosophie, Philologie und Literatur in München, Berlin und Lausanne (bis 1912). In keinem der Fächer macht er einen Abschluss. |
1913 | Erste Gedichte erscheinen in Alfred Kerrs Zeitschrift »Pan«. Autor und Herausgeber müssen sich danach wegen Veröffentlichung »unsittlicher« Verse vor Gericht verantworten, erlangen jedoch mit Hilfe der Gutachten von Frank Wedekind und Richard Dehmel einen Freispruch. Die Herkunft des Pseudonyms Klabund, unter dem er veröffentlicht, ist nicht eindeutig geklärt. Ein Apotheker-Kollege des Vaters trägt den Namen, andere Deutungen berufen sich auf die Bildung aus »Vagabund« und »Klabautermann«. »Morgenrot! Klabund! Die Tage dämmern!« (Gedichte). |
1914 | Anfängliche Begeisterung für den Krieg. »Klabunds Karussell« (Novellen). |
1915 | »Der Marketenderwagen« (Erzählungen und Gedichte). »Dumpfe Trommel und berauschtes Gong. Nachdichtungen chinesischer Kriegslyrik«. |
1916 | Wegen seiner Krankheit hält sich Klabund in Davos auf (bis 1918). »Moreau. Roman eines Soldaten«. »Die Himmelsleiter. Neue Gedichte«. |
1917 | Angesichts des Kriegsgeschehens wandelt sich Klabund zum Pazifisten. 3. Juni: Er fordert Kaiser Wilhelm II. in einem Brief, der in der »Neuen Zürcher Zeitung« abgedruckt wird, zur Abdankung auf, um den Völkerfrieden zu ermöglichen. »Mohammed. Der Roman eines Propheten«. Nachdichtungen persischer Lyrik. |
1918 | Klabund bekennt sich in René Schickeles Zeitschrift »Weiße Blätter« zu seiner Wandlung zum Pazifismus. »Bracke« (Eulenspiegelroman) »Der himmlische Vagant. Ein lyrisches Porträt des François Villon« (Gedichte). Eheschließung mit Brunhilde Heberle, die noch im gleichen Jahr nach der Geburt einer Tochter an einer Lungenkrankheit stirbt. Sie ist die »Irene« zahlreicher Gedichte Klabunds. »Die Geisha O-sen« (Nachdichtungen japanischer Lyrik nach englischen und französischen Übersetzungen). |
1919 | Klabund wird wegen angeblicher Verbindung zum Münchener Spartakus und wegen »Vaterlandsverrat« und »Majestätsbeleidigung« verhaftet und kurze Zeit im Zuchthaus Straubing in »Schutzhaft« festgehalten. »Hört! Hört!« (Gedicht-Flugschrift). »Montezuma. Eine Ballade«. |
1920 | »Die Sonette auf Irene« (Gedichte). Klabund verfasst Lieder und Chansons für Max Reinhardts Kabarett »Schall und Rauch«, die er teilweise auch selbst vorträgt (bis 1921). |
1921 | »Kleines Klabund-Buch« (Novellen und Gedichte). Klabund wird Mitarbeiter der von Siegfried Jacobsohn geleiteten Zeitschrift »Weltbühne«. |
1922 | »Kunterbuntergang des Abendlandes« (Grotesken). »Deutsche Literaturgeschichte in einer Stunde« (Abhandlung). |
1923 | »Pjotr. Roman eines Zaren«. »Das heiße Herz« (Balladen, Mythen, Gedichte). »Geschichte der Weltliteratur in einer Stunde« (Abhandlung). |
1925 | Zweite Eheschließung mit der Schauspielerin Carola Neher. »Der Kreidekreis« wird zu einem der meistaufgeführten Dramen der Weimarer Republik. Klabunds Bearbeitung der chinesischen Fabel dient Bertolt Brecht zum Vorbild für seinen »Kaukasischen Kreidekreis« (1945). |
1927 | »Die Harfenjule. Neue Zeit-, Streit- und Leidgedichte« versammelt Klabunds Lieder und Chansons für Reinhardts Kabarett »Schall und Rauch« und für Rosa Valettis »Café Größenwahn«. |
1928 | »XYZ« (Komödie). 14. August: Klabund stirbt im Alter von 38 Jahren in Davos (Schweiz) an seiner unheilbaren Lungenkrankheit. |
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