Siebenzehnter Auftritt

[88] Odysseus und Diomedes mit dem Heer. Die Vorigen.


DIOMEDES über die Bühne ziehend.

Vom Platz hier fort, Doloperheld! Vom Platze!

Den einz'gen Weg, der dir noch offen bleibt,[88]

Den schneiden dir die Frauen eben ab.

Hinweg!


Ab.


ODYSSEUS.

Schafft diese Kön'gin fort, ihr Griechen.

ACHILLES zum Hauptmann.

Alexis! Tu mir den Gefallen. Hilf ihr.

DER GRIECHE zum Hauptmann.

Sie regt sich nicht.

ACHILLES zu den Griechen, die ihn bedienen.

Den Schild mir her! Den Spieß!


Aufrufend, da sich die Königin sträubt.


Penthesilea!

PENTHESILEA.

O Neridensohn!

Du willst mir nicht nach Themiscyra folgen?

Du willst mir nicht zu jenem Tempel folgen,

Der aus den fernen Eichenwipfeln ragt?

Komm her, ich sagte dir noch alles nicht –

ACHILLES nun völlig gerüstet, tritt vor sie und reicht ihr die Hand.

Nach Phtia, Kön'gin.

PENTHESILEA.

Oh! – Nach Themiscyra!

Oh! Freund! Nach Themiscyra, sag ich dir,

Wo Dianas Tempel aus den Eichen ragt!

Und wenn der Sel'gen Sitz in Phtia wäre,

Doch, doch, oh! Freund! nach Themiscyra noch,

Wo Dianas Tempel aus den Wipfeln ragt!

ACHILLES indem er sie aufhebt.

So mußt du mir vergeben, Teuerste;

Ich bau dir solchen Tempel bei mir auf.


Quelle:
Heinrich von Kleist: Werke und Briefe in vier Bänden. Band 2, Berlin und Weimar 1978, S. 88-89.
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