[931] Bach und Weidenbäume.
GESANDTIN. Ach die Angst, die bange Angst, die mich wegjagt! Geräusch, und meine Sinnen erhitzt! Meine Phantasie, hier steht er und hier. Ich kann den Kampf nicht erfechten, den großen Kampf. Mit ihm tanzte ich, ihm reichte ich meine Hand; neue Flammen! Er ist nicht da, ist allenthalben da. Gib mir ein kleines Plätzchen, milder Bach! Häng du deine sinkende Blätter auf mein Haupt, traurige Weide! – Kampf! Kampf! Noch nicht erfochten! Ach Gott erbarm! – Zeigst du mir meine Gestalt? – Die Maske ab! Sie ist weg – und noch Maske! Meine Knie sind wund geworden auf den harten Steinen – Heißes Beten, heiße Flamme. In dieser Kleidung, die der Bach – ich möchte dieses Flitterwerk abreißen, all das bunte Flitterwerk! In Staub, Asche, und Sack gehüllt, Buße tun, mit meinen Füßen nackend über Dornen gehn! Ach, die Reise, die ich vor mir hab, von reinen Engeln weggestoßen, vom Thron des Allmächtigen weggestoßen! Steht mir bei, ihr Engel! Helft den schweren Kampf erfechten!