[10] Adam. Seth.
ADAM. Du kömmst wieder. Hast du gebetet, Sohn?
SETH. Wie ich noch nie gebetet habe. Schauer auf Schauer! Das war mein Gebet.
ADAM. Aber, mein Sohn! Wenn nun Eva mit ihren Kindern käme! Sollen sie mich sterben sehen? Geh, Sohn, und sage ihnen, daß ich allein opfern wolle, und daß sie erst kommen, wenn die Sonne untergegangen ist.
SETH. Ich kann dich jetzt nicht verlassen, mein Vater, Das kann ich nicht! Ich habe dir in meinem ganzen Leben[10] gehorcht. Doch heute kann ich dich nicht verlassen! Dazu ist Selima schon hingegangen und hat sie traurig gemacht! Denn sie bat mich und überwand mein Herz. Ich sagte ihr, mit welcher Bangigkeit du zum Altare hineingingst.
ADAM. So kommen sie denn! Nun, so wird mein Herz eher brechen.
SETH. Ich höre Fußtritte. Das sind die Füße Selima.
ADAM. Jetzt kommen sie schon! O meine Kinder, meine Kinder! Ich unglückseligster unter den Vätern!
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Der Tod Adams
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