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[296] »Teutona mit Lächeln« Diess ist nicht die lateinische Endigung. Wir endeten in der Mitte des vierten Jahrhunderts (wir haben nichts älteres von unserer Sprache übrig) und noch lange nachher nicht wenig Worte mit a. Man braucht, um sich hiervon zu überzeugen, nur ein wenig im Ulphilas zu blättern. Die Endigung us hatten wir noch in dem genanten Jahrhunderte; wir sagten damals nicht: Winter, sondern Wintrus. Vielleicht hatten wir sie schon zu Hermanus Zeit. Tazitus nent ein Schlachtfeld Idistavisus. Diss konnte die lateinische Endingung seyn; wir konten aber auch damals unser jetziges Wiese Wisus nennen, so wie wir später den Winter Wintrus nantea.
Die Deutschen haben allein das, dass die Pferde ihnen weissagen, und Götteraussprüche kund thun. In gewissen Wäldern und Hainen werden auf öffentliche Kosten weisse Pferde unterhalten, die nie einen Sterblichen tragen, noch gemeine Lasten ziehn. Sie werden nur vor den heiligen Wagen gespant, dann begleiten sie die Druiden und die Könige oder die Ersten der Republik, und diese haben auf ihr Wiehern und Schnauben Acht. An keine Vorbedeutung glaubt man mehr; das thut nicht nur das Volk, sondern auch[297] der Regent und der Druide. Denn sich halten sie bloss für Diener der Götter; sie aber für Mitwisser ihrer Rathschlüsse. Tazitus.
»Stortebekers« Eines im vorigen Jahrhunderte berüchtigten Seeräubers auf der Ostsee. »weihten« Durch einen Feldsrein mit dieser Aufschrift:
Im Jahr 1778 den 9. des Herbstmonates.
Die Gräfin Holk, die Cramerin, und die von Winthem; Graf Holk, Cramer Vater und Sohn, und Klopstock wählten die Eichen dieser Insel mit eben dem Vergnügen, als hätten sie sie gepflanzt, und widmeten sie zum Denkmal ihrer freundschaftlichen Zusammenkunft.
Von der Eichengruppe gehört die nächste an diesem Steine den Weibern gemeinschaftlich zu; die folgende Holken, und die äusserste Klopstock: von den abgesonderten Eichen die grössere dem jungen Cramer, und die kleinere dem Vater.
Freundschaft ist Schatten gegen den Sonnenstrahl, und Schirm wider den Regenguss.
»Köhre« Das Lied wird nach dem Anfang der Strophe benent: Erköhre mir kein ander Land. »künftigen Platz« Dieser war in einer schönen Sommernacht erleuchtet. »Windemens« Sie sang das Köhre. »ältern Tesse« Wir nanten die Tochter Tesse, welches die Amme aus Comtesse gemacht hatte.
[298]
»Wäldchens« Der Graf hatte mich auf seinem Gute Eckhof, zum Herrn eines Wäldchens gemacht, das von ungefähr aus sechzig Eichen bestand. Einen kleinen Hügel, welcher darin lag, behielt er sich vor. In dem ersten war er mein Vasall; auf dem letzten war ich der seinige. Auf meinem Grund und Boden (hatte er sich merken lassen) sollte einst ein Denkmal von mir stehn.
»der grosse Todte« Robert Boyle.
Ich dachte damals, da ich diese Ode mit nicht wenig Neigung machte, an eine gewisse Theilung nicht. Ich erinnerte mich indess doch noch früh genug daran, um Herrn Göschen schreiben zu können, dass die Ode nicht mitgedruckt werden sollte. Dieses ist in der Druckerey vergessen worden.
»Thust jetzo Thaten« Wenn ich mich jemals über das Verlangen nach einer Anmerkung, und zwar einer nothwendigen verwundert habe, so war es hier. Denn ich wusste nicht, dass man jene Welt für das Land des ewigen Ausrahens hielt.
»Hensler« Ich verglich den Gaul manchmal mit ihm, und nante jenen den besseren Arzt. »Dir zu Ehren«! F.L. Stolberg hatte lang vergebens für mich ein Pferd gesucht. Nun gab er mir eins von seinen beyden Pferden, die Iduna und Olympia[299] hiessen. Er hielt das letzte für das schönste. Ich gestand dieses nicht zu, und zog Iduna vor, die aus dem Friedensburgischen Gestüt und dänischer, und arabischer Abkunft war.
»Durch Schweigen« Wenn die einst wahre, und viel kürzere Geschichte selbst aus dem Wahren nur das Wissenswürdige heraus nimt; so bedarf sie nicht immer, zur Benennung der verschiedenen Zeitperioden, des Namens der Könige. Z.E. Ludewig, der Despot, die Revoluzion.
»Cui tres animas« Wenn ich glauben konte, dass diese Ode jemals, dieser oder einer andern ähnlichen Überschrift bedürfen würde, so verbrannte ich sie; eh sie jemand zu sehen bekam.
»gewaltsam trent« Die Römer trieben diess oft noch viel weiter als die Griechen. So sagt z.B. Ovidius: Obscurum ... ore.
Einen dunkelen Worte durch Umschweif niemals gehörter
Einigemale Gesang aus zauberndem murmelt sie Munde.
Und selbst Horaz sagt: Aequam memento ... Deli.
Geseztes strebe Schickung bey trauriger
Zu bleiben Geistes, wie bey der glücklichen,
Von zügellosen unbezwungnes
Freuden, o Jüngling, der einst auch hinwelkt.
[300] Me fabulosae ... Texere.
Mich fabelhafte Berg' auf der Appuler,
Der Nährerin an Grenzen Apulia,
Vom Spiele müden, eingeschlafnen
Laube mit frischerem Jüngling Tauben
Bedeckten.
»ob irgendwo noch Lieg' ein Blümchen« Dieses Suchen, wie geübt man darin auch sey, hält die Schnelligkeit des Denkens auf, und schwächet dadurch den Eindruck des Gesagten. Nun ist die Wirkung der Darstellung nicht völlig dieselbe, welche sie seyn würde, wenn jenes Aufhalten nicht wäre, und es erfolgt das, womit die Ode schliefst.
»Nicht alle« Daran würden die griechische Sprache ihre zu vielen sich folgenden Längen und Kürzen hindern.
»ein Melema, Oder Eidos« Der ungelehrte Leser sieht, ohne dass man es ihm in einer Anmerkung sage, dass diess Benennungen griechischer Oden sind. Er gewönne dadurch nichts, wenn man ihn mit ihrer Verschiedenheit bekannt machte. Diess gilt auch von Anmerkungen über ähnliche Stellen, wodurch etwa der eine oder der andre die Zahl der Bogen vermehrt sehn möchte.
»wie Triumph« Cicero hat (sagte Zesar, der sein Freund nicht war) einen erhabneren Lorber[301] erlangt, als den der Triumphe. Denn es ist mehr, die Gränzen des römischen Geistes so Sehr, wie die Beherschung erweitert zu haben. »Nur unschuldig« Ich hätte können was ausrichten, allein ich hätte mehr als die Hälfte meiner Armee aufgeopfert, sagte einst Friedrich der Zweyte, und unschuldig Menschenblut vergossen. Aber dann wär ich auch werth gewesen, dass man mich vor die Fähndelwache gelegt, und mir einen öffentlichen Produkt gegeben hätte.
»Amphion« Der Inhalt seiner Gesänge waren Gesetze.
In dieser Ode, und in einigen andern sind die zweyten Verse, die nämlich, welche auf die Hexameter folgen, von verschiedner Länge. Ob sie nun gleich immer aus einem Theile eines Hexameters bestehn; so giebt jene Verschiedenheit doch den Oden, in Ansehung des Silbenmalses, etwas Dithyrambisches.
Er hat die ersten zehn Gesänge des Messias in das Italiänische übersetzt. Er starb (vielleicht ermordet), da er fortfahren wolte. Er war ein würdiger Mann. Wir lebten einige Zeit mit einander, und wir liebten uns.
»bis zum Kiesel« Auch grossen Flüssen kann man da, wo sie noch wenige andre aufgenommen haben, in trocknen Sommern, an nicht zu tiefen[302] Stellen, his auf den Grund sehen. »Säumend jezt« Das Silbenmass hat theils Zeitausdruck, langsamen oder schnellen, theils Tonverhalt, der entweder übereinstimmend, oder kontrastirend ist. (UU – –. U – – U) In dieser Strophe ist von dem Zeitausdrucke die Rede, in der vorletzten vom Tonverhalt.
»kühne« Man hatte wider diess Beywort etwas zu erinnern, vielleicht weil man es nicht verstand. Ich mochte nicht darauf antworten. Die Franzosen sind meine Ausleger geworden. Sie haben noch viel mehr gethan, als ich ihnen zutraute; und ich traute ihnen damals, da mir die Absichten ihres Reichstages kühn vorkamen, doch gewiss nicht wenig zu.
Er wurde von den Franzosen einige Zeit »Restaurateur de la liberté« genant.
»Hätt' ich hundert Stimmen« Die Elegien gehören zu den lirischen Gedichten. Ihr Ton war bey den Alten sehr verschieden. Tyrtäes Kriegsgesänge haben das elegische Silbenmass.
»Verstummende Schatten« Es ist in dieser Ode gar nicht die Rede davon, ob Ludewig der Sechzehnte mehr Gewalt haben solte, oder nicht; sondern allein von seinem jetzigen Zustande. Der Verfasser hielt diese Anmerkung für überflüssig; aber seine Freunde, die viel über ihn vermögen, fanden es anders.
[303]
»Dem letzten der Ziele« Die Regierungen streben, wie verschieden ihre Formen auch sind, mehr oder weniger darnach, ihre Einrichtungen in innere bessere Verhältnisse zu bringen. »Beherscher« Die Aristokraten in den Republiken, besonders in den oligarchischen, werden nicht ausgenommen. »Die herschenden Wilden« Diess ist, laut der ganzen Geschichte, so oft der Fall gewesen, dass die Sprache der Dichtkunst nicht erlaubt, die gern zugestandenen Ausnahmen zu erwähnen.
»Tribuna« Die Tribünen der Zuschauer in der Nationalversammlung.
»that« Ihre That war nicht Mord, sondern Nothwehr im Namen des Vaterlandes.
»Nie Eroberungskrieg« Diese, und noch einige andere Oden in dem rechten Gesichtspunkte anzusehn, muss man annehmen, was sehr erweislich ist, und was ich in einem meiner »Denkmale« so gesagt habe.
Der Franke handelte göttlich durch die Verheissung der Nichteroberung. Dennoch beschlossen ihm Freyheitshasser Krieg. Wenn er sich nicht rüstete, so sank der göttlich handelnde unter gewöhnliche Menschen herab: gerüstet, machte er jede bey ihm betretene Stelle zur Grabstäte. Gebot die Kriegskunst Verfolgung[304] über die Gränze; so wurde verfolgt: aber keinen Schritt weiter, als es die Notwendigkeit mass. Der erste Überschritt war der erste Schritt zum Eroberungskriege. Wenn der Verfolgende auf der Bahn dieses Krieges mit Riesenschritten fortging; so war er des gegebenen erhabenen Wortes entweder nicht würdig, oder er sprach es mit einem Leichtsinne aus, den kein Sterblicher und kein Unsterblicher verzeihen kann.
»Wanderer« Die Antwort komt aus den Gräbern.
»gern Mitbürger des Guten« Man sehe »Das nicht zurück geschickte Diplom« in der Berliner Monatsschrift.
»Sanscülottiden« Danton brauchte diess Wort zuerst. Er schlug ein Fest für diese Leute vor. Es. ist hier von keinem Kalenderfeste die Rede. »U-amp« Tiegerkatze, im Hottentottischen. »Götter des siebenarmigen Stroms« Die Katze gehörte zu den ägyptischen Göttern. »Nu-ap« Stachelschwein im Hottentottischen. »Hir-op« Hyäne. »Gha-ip« Geyer.
»Hlyn, Freya« Jene die Göttin der Freundschaft, diese der Liebe, und zugleich die erste der Göttinnen. »Klagen im Hain« Hertha's Friedenswagen. »Nossa« Die Grazie. »Wodan, Thorr, [305] Tyr« Wodan, der erste der Götter, war zugleich Kriegsgott, so auch Thorr, der Gott der Witterungen; Tyr war allein Kriegsgott. Wir müssen hier die Griechen zu vergessen suchen. Sie hatten nur einen Kriegsgott, und drey Grazien. »Der Jüngling« Die Helden wurden in Walhalla wieder Jünglinge.
»Unscham« Dieses Wort machte ich, weil wir keins haben, welches für das, was ich sagen wolte, und musste, stark genung war. Ich blätterte hernach in Wachtern, und fand von ungefähr, dass: Unscham schon vor Karl dem Grossen in der Sprache gewesen sey. »Kamul« Ein Gott der Gallier, dem man nur Menschen opfern konte.
»Robepierr'« Hier der Namen eines Hundes.
»Flusse des Hufs« Die Bude fliesst an der Rosstrappe vorbey. »Kastalischem« Ein Arm der Saale fliesst durch die Pforte, wo ich anfing die Alten kennen zu lernen. »Des Riesen« Die Elbe entspringt auf dem Riesengebirge. »Zum Grab« Dem in Ottensen.
»An Therese Matilde Amalia« Die Erbprinzessin von Thurn und Taxis, gebohrne Herzogin von Mecklenburg-Strelitz, schickte mir, ohne sich zu nennen, ein sehr schönes Miniaturgemälde aus Hermanns[306] Schlacht. Die Wahl des Gegenstandes übertraf das Gemälde, und beyde der begleitende Brief.
»Schweig im See« Die Rhone fliesst durch den Genfersee. »Nächtliche« Diese Beynamen und die beyden folgenden werden in den orpheischen Hymnen den Furien gegeben.
»Das Gehör« Das Silbenmass, welches das Gehör wählt, ist ein deutsches, die Silbenmasse der andern sind griechische. »Weizner« Das Rebhun, Die Jäger nennen's in einigen Gegenden so.
»Grübling, Weichling« Man sieht, dass diese Namen, und einige folgende Blumennamen sind. Bestäubte Grasblume ist auch ein solcher Name.
»zog ich vor« Wenn es mir nicht gelungen wäre; so hätte ich nicht geschrieben. »Nothdurft war mir diess« Das nämlich, was in den vorhergehenden Strophen, in Beziehung auf die Sprache, gesagt wurde.
»Mischerin ... Pastell ... Wasserfarbig öfnet« In dieser Bemerkung über die englische Sprache wird nicht in so fern von ihr geredet, als sie, zur Nothdurft des gemeinen Lebens, bloss Dienerin, oft Sklavin ist: sondern es geschieht in der[307] Betrachtung, da sie, sobald es auf nichts geringeres, als auf die Darstellung ankomt, beynah Mitherscherin ist, und jener durch nichts Widerartiges, und oft zugleich Unedles nachtheilig werden darf. Wenn uns eine englische Strophe gesungen wird, in der ein lateinisches, und ein französisches Wort ist, so bekommen wir eben das zu hören, was wir zu sehn bekämen, wenn uns ein Mahler, der in Ohlfarben mahlt, einen Kopf mit einem pastellnen Munde, und wasserfarbigen Augen zeigte. In Beziehung auf die beyden fremden Worte aus verschiedenen Sprachen, könte man so gar sagen, dass der Mund in Gyps gearbeitet und das Auge in Kupfer gestochen sey. Kein Engländer kann über diesen Eindruck miturtheilen, der den ausländischen Zusatz zu seiner Sprache nicht als solchen kent, und z. E. Delai und Quietus in Hamlets Selbstgespräche für einheimisch hält.
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