[56] Peter – Eulalia.
PETER. Nun, da bin ich.
EULALIA. Schon zurück?
PETER. Gelt, ich bin flink? und ich habe unterweges noch obendrein einen Schmetterling gehascht, und auch wohl ein Viertelstündchen verplaudert.
EULALIA. Plaudern laß ich gelten; nur nicht ausplaudern.
PETER. Ei bewahre der Himmel! Nein, ich sagte dem alten Tobies, das würde er in seinem Leben nicht erfahren, daß das Geld von Ihnen käme.
EULALIA. Allerliebst!
PETER. Und den Musje Franz, hi! hi! hi! den ließ ich auch mit einer langen Nase abziehn.
EULALIA. Sie fanden den alten Tobies völlig wiederhergestellt?
PETER. I freilich; er will heute zum ersten Male wieder heraus, in die frische Luft.
EULALIA. Gott sei Dank! – Für sich. Bin ich nicht ein Kind? ich freue mich, wie ein Mensch, der Hunderttausende schuldig ist, und dem es endlich gelang – einen Taler abzubezahlen.
PETER. Er sagte, das alles hätt' er Ihnen zu danken; er[56] wollte noch vor dem Essen selbst heraufkriechen und Ihre Knie umfassen.
EULALIA. Lieber Musje Peter, wollen Sie mir einen Gefallen tun?
PETER. I herrje! hundert für einen. Wenn Sie mir nur auch erlauben wollen, Sie recht lange anzusehen.
EULALIA. Herzlich gern. Geben Sie Achtung, wenn der alte Tobies kommt, und lassen Sie ihn nicht herauf. Sagen Sie ihm, ich hätte keine Zeit, ich wäre krank, ich schliefe, oder was Sie sonst wollen.
PETER. Gut, gut. Und wenn er nicht geht, so will ich die Hofhunde auf ihn hetzen.
EULALIA. Ei bewahre Gott! Sie müssen ihm kein Leid zufügen, hören Sie? den alten Mann ja nicht kränken.
PETER. Wohl! wohl! alles wie Sie befehlen. Sonst ist der Sultan ein tüchtiger Hund, und der Caro hat wohl eher manchen Bauerlümmel in die Waden gebissen.
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