140. Die Wolfsburg.

Mündlich.

[122] Unweit der kleinen braunschweigischen Stadt Vorsfelde liegt die dem Grafen Schulenburg gehörige alterthümliche Wolfsburg, die ist so alt, daß sie zu einer Zeit gebaut wurde, wo der Himpten Roggen noch acht Pfennige kostete, und zwar hat sie ein Schäfer gebaut. Der trieb nämlich mal mit seiner Heerde über die Heide dahin, da begann sein Hund auf einmal gewaltig in der Erde[122] zu kratzen, und scharrte bald ein Paar Goldstücke hervor; da grub der Schäfer weiter nach und fand eine ganze Braupfanne voll Gold. Davon hat er das Schloß gebaut und zum Andenken sieht man ihn noch am Nordgiebel des Schloßes mit seinem Stabe abgebildet.

Quelle:
Adalbert Kuhn / W. Schwartz: Norddeutsche Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg, Pommern, der Mark, Sachsen, Thüringen, Braunschweig, Hannover, Oldenburg und Westfalen. Leipzig 1848, S. 122-123.
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