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1752
9. Mai: Johann Anton Leisewitz wird in Hannover als ältestes von zwei Kindern des Weinhändlers Johann Eobald Leisewitz geboren.
Er verbringt die ersten Lebensjahre in Celle.
1759
Tod des Vaters. Die Familie zieht nach Hannover um.
Besuch des Gymnasiums, dessen Direktor, Ludwig Ballhorn, Leisewitz für Gotthold Ephraim Lessing begeistert.
1769
Leisewitz legt seine Reifeprüfung ab.
1770
Oktober: Leisewitz immatrikuliert sich als Student der Rechtswissenschaft in Göttingen.
1772
Bekanntschaft mit den Dichtern des Göttinger Hains: Albrecht Daniel Thaer, Gottfried August Bürger, Ludwig Christoph Heinrich Hölty und Heinrich Christian Boie.
1774
Ostern: Erfolgreicher Abschluß des Studiums.
2. Juli: An Klopstocks Geburtstag wird Leisewitz, insbesondere wegen seines Vorhabens einer Geschichte des Dreißigjährigen Krieges (unvollendet, Manuskript verschollen), in den »Göttinger Hain« aufgenommen.
Oktober: Nach Ablegung des Advokatenexamens vor dem Oberappellationsgericht in Celle läßt sich Leisewitz als Anwalt in Hannover nieder.
1775
Im »Göttinger Musenalmanach« erscheinen die nur wenige Seiten umfassenden dramatischen Szenen »Die Pfandung« und »Der Besuch um Mitternacht«.
August: Mit einer Überarbeitung seines im Vorjahr entstandenen Trauerspiels »Julius von Tarent« (gedruckt 1776) beteiligt sich Leisewitz an einem von Charlotte Ackermann und Ludwig Schröder durchgeführten Dramenwettbewerb in Hamburg, den jedoch Friedrich Maximilian Klinger mit seinem Stück »Die Zwillinge« gewinnt. Die Brudermord-Thematik und der leidenschaftlich-gefühlsbetonte Stil von Leisewitz' Drama prägen die Dramatik des Sturm und Drang.
Leisewitz wird Mitglied im Literaturkreis des »Braunschweiger Parnaß« (bis 1776), zu dem auch Lessing, Johann Joachim Eschenburg, Johann Arnold Ebert und Johann Friedrich Wilhelm Jerusalem zählen.
1776
Leisewitz reist nach Berlin, wo er sich zwei Monate aufhält. Begegnung mit Friedrich Nicolai.
19. Juni: Uraufführung des »Julius von Tarent« durch die Döbbelinsche Truppe in Berlin. Das Trauerspiel gehört für mehr als ein Jahrzehnt zum festen Repertoire der Schauspieltruppen.
Die dramatischen Fragmente »Selbstgespräch eines starken Geistes in der Nacht«, »Konradin« und »Alexander und Hephästion« entstehen.
»Rede eines Gelehrten an eine Gesellschaft Gelehrter« (Satire).
1777
Leisewitz bemührt sich vergeblich um eine Anstellung als Professor für Geschichte in Halle.
Jahresende: Leisewitz erhält eine schlecht bezahlte Anstellung als Landschaftssekretär bei einer Kreditanstalt in Braunschweig-Wolfenbüttel.
1779
In penibel geführten «Tagebüchern« (bis 1790), die teilweise in Geheimschrift geführt werden (veröffentlicht 1916/20), gibt Leisewitz Auskunft über seine finanziellen und gesundheitlichen Nöte und das gesellschaftliche Leben in der Braunschweiger Zeit.
1780
Reise nach Meiningen, Gotha und Weimar mit dem nicht erreichten Ziel, eine Anstellung bei Hofe zu bekommen.
Leisewitz macht die Bekanntschaft von Johann Gottfried Herder, Christoph Martin Wieland, Johann Wolfgang von Goethe und Johann Karl Wezel.
1781
Die Hoffnung, nach Lessings Tod dessen Stelle als Wolfenbütteler Bibliothekar zu erhalten, zerschlägt sich.
»Nachricht von Lessing's Tod«.
13. September: Leisewitz heiratet nach vierjähriger Verlobungszeit Sophie Marie Catherine Seyler, die Tochter des Hamburger Theaterdirektors. Die Heirat wird erst durch die finanzielle Hilfe der Mutter und einen Vorschuß auf sein Geschichtswerk möglich. Die Ehe bleibt kinderlos, beide Partner sind von ständigen gesundheitlichen Problemen geplagt.
1786
Leisewitz wird Erzieher des Erbprinzen Karl Georg August von Braunschweig-Lüneburg.
1790
Ernennung zum Hofrat.
1791
Kanonikus.
1801
Leisewitz wird zum Geheimen Justizrat ernannt.
1802
»Über die bei Einrichtung öffentlicher Armenanstalten zu befolgenden Grundsätze« und andere Programmschriften.
1805
Als Präsident des Obersanitätskollegiums und Mitglied der Regierung widmet sich Leisewitz in seinen letzten Lebensjahren der Reform des Armenwesens in Braunschweig.
1806
10. September: Johann Anton Leisewitz stirbt in Braunschweig.
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