Vierter Auftritt

[1569] GUIDO. Gut, wenn du ewig Krieg haben willst, so kannst du ihn finden, bleibt doch mein Plan dabei, wie er ist! – Ich bin zum Kriege geboren. Nichts wird anders, als daß ich Blankas Namen zum Feldgeschrei nehme! – Aber dein Plan, Julius, wird verändert werden, du wirst mit ihr dein Leben nicht ruhig hintändeln! – Die Furcht vor deinem Nebenbuhler soll dich immer verfolgen – ich will dir eine Erinnerung in die Seele setzen, die dir stets »Guido« zurufen soll, heller »Guido« rufen soll, als das Gewissen eines Vatermörders: »Mörder!« – Jeden Gedanken in dir will ich mit meinem Namen stempeln, und wenn du Blankan siehst, sollst du nicht an sie, sondern an mich denken. – Mitten in euren Umarmungen soll plötzlich mein Bild in eurer Seele aufsteigen, die Küsse werden auf euren Lippen zittern, wie Tauben, über denen ein Adler hängt. Des Nachts sollst du im Traum sehn, wie ich sie dir entführe, und so erschrocken auffahren, daß Blanka aus deinen Armen gleiten, erwachen und schreien soll: »Guido!« Ab.[1569]


Quelle:
Sturm und Drang. Band 2, München 1971, S. 1569-1570.
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