[1590] Fürst. Guido.
FÜRST. So geschwind, Guido? – hat dir der Himmel vergeben?
GUIDO. Ich hoff es.
FÜRST ihn umarmend. Ich vergebe dir auch. Bring Julius diesen Kuß des Friedens.
GUIDO stürzt sich auf den Leichnam. Erst itzt mag ich mich dir nähern – Verweile, verweile, Märtyrer, wenn du noch nicht in den Wohnungen der Seligen bist, verbirg mich Sünder in deinem Glanze, daß ich mit hineindringe!
FÜRST. Noch einmal umarme mich, mein Sohn! Umarmt ihn mit dem einen Arm, und durchsticht ihn mit der andern Hand. Mein Sohn! Mein Sohn!
GUIDO fällt über den Leichnam, und ergreift dessen Hand. Versöhnung mein Bruder! Gibt die andre Hand sprachlos seinem Vater.
FÜRST fällt auf die Toten, liegt einige Zeit auf denselben, und geht nachher verzweiflend auf und ab. Ja! Ja ich lebe noch! Geht wieder auf und ab.
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Julius von Tarent
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