[516] Theophan. Adrast.
ADRAST. Ich muß mich schämen, Theophan; ich glaube aber nicht, daß Sie so gar weit gehen und mich mit meinem Bedienten vermengen werden. – – Nehmen Sie es zurück, was man Ihnen rauben wollte. – –
THEOPHAN. Es ist in der Hand, in der es sein soll.
ADRAST. Nein. Ich verachte Sie viel zu sehr, als daß ich Sie abhalten sollte, eine niederträchtige Tat zu begehen.
THEOPHAN. Das ist empfindlich! Er nimmt die Wechsel zurück.
ADRAST. Es ist mir lieb, daß Sie mich nicht gezwungen, sie Ihnen vor die Füße zu werfen. Wenn sie wieder in meine Hände zurück kommen sollen, so werde ich anständigere Mittel dazu finden. Finde ich aber keine, so ist es eben das.[516] Sie werden sich freuen, mich zu Grunde zu richten, und ich werde mich freuen, Sie von ganzem Herzen hassen zu können.
THEOPHAN. Es sind doch wirklich Ihre Wechsel, Adrast? Indem er sie aufschlägt und ihm zeigt.
ADRAST. Sie glauben etwa, daß ich sie leugnen werde? – –
THEOPHAN. Das glaube ich nicht; ich will bloß gewiß sein.
Er zerreißt sie gleichgültig.
ADRAST. Was machen Sie, Theophan?
THEOPHAN. Nichts. Indem er die Stücken in die Szene wirft. Ich vernichte eine Nichtswürdigkeit, die einen Mann, wie Adrast ist, zu so kleinen Reden verleiten kann.
ADRAST. Aber sie gehören nicht Ihnen. –
THEOPHAN. Sorgen Sie nicht; ich tue, was ich verantworten kann. – – Bestehet Ihr Verdacht noch? Geht ab.
Ausgewählte Ausgaben von
Der Freigeist
|