[73] Betty. Mellefont. Sara. Marwood.
MELLEFONT. Was willst du, Betty?
BETTY. Man verlangt Sie unverzüglich zu sprechen.
MARWOOD bei Seite. Ha! Nun kömmt es drauf an – –
MELLEFONT. Mich? unverzüglich? Ich werde gleich kommen. – Lady, ist es Ihnen gefällig, Ihren Besuch abzukürzen?
SARA. Warum das, Mellefont? – Lady wird so gütig sein, und bis zu Ihrer Zurückkunft warten.[73]
MARWOOD. Verzeihen Sie, Miß; ich kenne meinen Vetter Mellefont, und will mich lieber mit ihm wegbegeben.
BETTY. Der Fremde, mein Herr – Er will Sie nur auf ein Wort sprechen. Er sagt, er habe keinen Augenblick zu versäumen – –
MELLEFONT. Geh nur; ich will gleich bei ihm sein – Ich vermute, Miß, daß es eine endliche Nachricht von dem Vergleiche sein wird, dessen ich gegen Sie gedacht habe. Betty gehet ab.
MARWOOD bei Seite. Gute Vermutung!
MELLEFONT. Aber doch, Lady – –
MARWOOD. Wenn Sie es denn befehlen – Miß, so muß ich mich Ihnen – –
SARA. Nein doch, Mellefont: Sie werden mir ja das Vergnügen nicht mißgönnen, Lady Solmes so lange unterhalten zu dürfen?
MELLEFONT. Sie wollen es, Miß? – –
SARA. Halten Sie sich nicht auf, liebster Mellefont, und kommen Sie nur bald wieder. Aber mit einem freudigern Gesichte, will ich wünschen! Sie vermuten ohne Zweifel eine unangenehme Nachricht. Lassen Sie sich nichts anfechten; ich bin begieriger, zu sehen, ob Sie allen Falls auf eine gute Art mich einer Erbschaft vorziehen können, als ich begierig bin, Sie in dem Besitze derselben zu wissen. – –
MELLEFONT. Ich gehorche. Warnend. Lady, ich bin ganz gewiß den Augenblick wieder hier! Geht ab.
MARWOOD bei Seite. Glücklich!
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Miß Sara Sampson
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