VII.

1ELisa aber sprach / Höret des HERRN wort / So spricht der HERR / Morgen vmb diese zeit wird ein scheffel Semelmelh einen sekel gelten / vnd zween scheffel Gersten einen sekel vnter dem Thor zu Samaria. 2Da antwortet ein Ritter / auff welchs hand sich der König lehnet / dem man Gottes / vnd sprach / Vnd wenn der HERR fenster am Himel machet / wie könd solchs geschehen? Er sprach / Sihe da / mit deinen augen wirstu es sehen / vnd nicht dauon essen. [208a]

3VND es waren vier aussetzige Menner an der thür fur dem thor / Vnd einer sprach zum andern / Was wöllen wir hie bleiben / bis wir sterben? 4Wenn wir gleich gedechten in die Stad zu komen / so ist Thewrung in der Stad / vnd müsten doch daselbs sterben /Bleiben wir aber hie / so müssen wir auch sterben. So lasst vns nu hin gehen / vnd zu dem Heer der Syrer fallen / Lassen sie vns leben / so leben wir / Tödten sie vns / so sind wir tod. 5Vnd machten sich in der früe auff / das sie zum Heer der Syrer kemen. Vnd da sie forn an den ort des Heers kamen / Sihe / da war niemands.


Erfüllung von Elisas Weissagung von dem wohlfeilen Getreide. Der König (rechts vom Turm) sendet auf die Botschaft von der Flucht der Syrer unter Hinterlassung aller ihrer Vorräte im Lager (links oben) seinen Ritter, »auf welches Hand er sich lehnte«, hinunter ans Tor, wo er gemäß Elisas Voraussage von der Menge zertreten wird (2Kön. 7).
Erfüllung von Elisas Weissagung von dem wohlfeilen Getreide. Der König (rechts vom Turm) sendet auf die Botschaft von der Flucht der Syrer unter Hinterlassung aller ihrer Vorräte im Lager (links oben) seinen Ritter, »auf welches Hand er sich lehnte«, hinunter ans Tor, wo er gemäß Elisas Voraussage von der Menge zertreten wird (2Kön. 7).

6DEnn der HERR hat die Syrer lassen hören ein geschrey von Rossen / Wagen vnd grosser Heerkrafft / das sie vnternander sprachen / Sihe / der könig Jsrael hat wider vns gedinget die könige der Hethiter /vnd die Könige der Egypter / das sie vber vns komen sollen. 7Vnd machten sich auff vnd flohen in der früe / vnd liessen jre Hütten / ross vnd esel im Lager /wie es stund / vnd flohen mit jren leben dauon.

8ALs nu die Aussetzigen an den ort des Lagers kamen / giengen sie in der Hütten eine / assen vnd truncken / vnd namen Silber / Gold vnd Kleider / vnd giengen hin vnd verborgen es / Vnd kamen wider /vnd giengen in eine ander Hütten / vnd namen draus /vnd giengen hin vnd verborgens.

9ABer einer sprach zum andern / Lasst vns nicht also thun / Diser tag ist ein tag guter Botschafft / Wo wir das verschweigen vnd harren / bis das Liecht morgen wird / wird vnser Missethat funden werden. So lasst vns nu hin gehen / das wir komen vnd ansagen dem hause des Königs. 10Vnd da sie kamen / rieffen sie am thor der Stad / vnd sagtens jnen an / vnd sprachen / Wir sind zum Lager der Syrer komen / Vnd sihe / es ist niemand da / noch kein Menschenstim /Sondern ross vnd esel angebunden / vnd die Hütten wie sie stehen.

11DA rieff man den Thorhüttern / das sie es drinnen ansagten im hause des Königs. 12Vnd der König stund auff in der nacht / vnd sprach zu seinen Knechten / Lasst euch sagen / wie die Syrer mit vns vmbgehen / Sie wissen / das wir Hunger leiden / vnd sind aus dem Lager gegangen / das sie sich im Felde verkröchen / vnd dencken / Wenn sie aus der Stad gehen / wöllen wir sie lebendig greiffen / vnd in die Stad komen. [208b]

13DA antwortet seiner Knecht einer / vnd sprach /Man neme die fünff vbrige Rosse / die noch drinnen sind vberblieben (sihe / die sind drinnen vberblieben /von aller menge in Jsrael / welch alle dahin ist) die lasst vns senden vnd besehen. 14Da namen sie zween Wagen mit Rossen / vnd der König sandte sie dem Lager der Syrer nach / vnd sprach / Ziehet hin vnd besehet. 15Vnd da sie jnen nachzogen bis an den Jordan / Sihe / da lag der weg vol Kleider vnd Gerete /welche die Syrer von sich geworffen hatten / da sie eileten. Vnd da die Boten widerkamen / vnd sagtens dem Könige an / 16Gieng das Volck hin aus vnd beraubete das Lager der Syrer / Vnd es galt ein scheffel Semelmelh einen sekel / vnd zween scheffel Gersten auch einen sekel / nach dem wort des HERRN.


17ABer der König bestellet den Ritter / auff des hand er sich lehnet vnter das Thor / Vnd das Volck zutrat jn im thor / das er starb / Wie der man Gottes geredt hatte / da der König zu jm hin ab kam. 18Vnd geschach / wie der man Gottes dem Könige sagte / da er sprach / Morgen vmb diese zeit werden zween scheffel Gersten einen sekel gelten / vnd ein scheffel Semelmelh einen sekel vnter dem thor zu Samaria /19Vnd der Ritter dem man Gottes antwortet / vnd sprach / Sihe / wenn der HERR fenster am Himel mechte / wie möchte solchs geschehen? Er aber sprach / Sihe / mit deinen augen wirstu es sehen / vnd nicht dauon essen. 20Vnd es gieng jm eben also /Denn das volck zutrat jn im Thor / das er starb.


Quelle:
Martin Luther: Die gantze Heilige Schrifft Deudsch. 2 Bände, München 1972.
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