XI.

1DJs ist das wort / das zu Jeremia geschach vom HERRN / vnd sprach / 2Höret die wort dieses Bunds / das jr sie denen in Juda / vnd den bürgern zu Jerusalem sagt / 3vnd sprich zu jnen / so spricht der HERR / der Gott Jsrael. Verflucht sey / wer nicht gehorchet den worten dieses Bundes / 4(den ich ewern Vetern gebot / des tages / da ich sie aus Egyptenland füret / aus dem eisern Ofen / vnd sprach / Gehorchet meiner stim / vnd thut wie ich euch geboten habe / So solt jr mein volck sein / vnd ich wil ewer Gott sein / 5Auff das ich den Eid halten müge / den ich ewren Vetern geschworen habe / jnen zu geben ein Land /darin milch vnd honig fleusst / wie es denn heuts tages stehet. Jch antwortet vnd sprach / HERR / Ja /es sey also1. Deut. 27; Gal. 3; Gen. 15;Gen. 26; Gen. 28.[42a]

6VND der HERR sprach zu mir / Predige alle diese wort in den stedten Juda / vnd auff den gassen zu Jerusalem / vnd sprich / Höret die wort dieses Bundes / vnd thut darnach. 7Denn ich habe ewr Veter bezeuget von dem tage an / da ich sie aus Egyptenland füret / bis auff den heutigen tag / vnd zeugete früe / vnd sprach / Gehorchet meiner stim. 8Aber sie gehorchten nicht / neigten auch jre ohren nicht / Sondern ein jglicher gieng nach seines bösen hertzen geduncken. Darumb wil ich auch vber sie gehen lassen / alle wort dieses Bundes / den ich geboten habe zu thun / Vnd sie doch nicht darnach gethan haben.


9VND der HERR sprach zu mir / Jch weis wol /wie sie in Juda vnd zu Jerusalem sich rotten. 10Sie keren sich eben zu den sünden jrer vorigen Veter /welche auch nicht gehorchen wolten meinen worten /vnd folgeten auch andern Göttern nach / vnd dienten jnen / Also hat das haus Jsrael vnd das haus Juda (jmerdar) meinen Bund gebrochen / den ich mit jren Vetern gemacht habe. 11Darumb / Sihe / spricht der HERR / Jch wil ein Vnglück vber sie gehen lassen /dem sie nicht sollen entgehen mügen / Vnd wenn sie zu mir schreien / wil ich Sie nicht hören.

12SO las denn die stedte Juda vnd die bürger zu Jerusalem hin gehen / vnd zu den Göttern schreien /den sie gereuchert haben / Aber sie werden jnen nicht helffen in jrer not. 13Denn so manche Stad / so manche Götter hastu Juda / Vnd so manche gassen zu Jerusalem sind / so manchen schanden Altar habt jr auffgericht / dem Baal zu reuchern. 14So bitte du nu nicht fur dis Volck / vnd thu kein flehen noch gebet fur sie / Denn ich wil sie nicht hören / wenn sie zu mir schreien in jrer not.Deut. 32; Jere. 2.


15WAs haben meine Freunde2 in meinem Hause zu schaffen? Sie treiben alle schalckheit / vnd meinen / das heilige Fleisch sol es von jnen nemen / Vnd wenn sie vbel thun sind sie guter ding drüber. 16Der HERR nennete dich einen grünen / schönen / fruchtbarn Olebawm / Aber nu hat er mit einem grossen Mordgeschrey / ein Fewr3 vmb den selbigen angezündet / das seine este verderben müssen 17Denn der HERR Zebaoth / der dich gepflantzt hat / hat dir ein Vnglück gedrewet / vmb der bosheit willen des hauses Jsrael vnd des hauses Juda / welche sie treiben /das sie mich erzürnen / mit jrem reuchern / das sie dem Baal thun.


18DEr HERR hat mirs offenbart / das ichs weis /vnd zeigt mir jr furnemen / 19nemlich / Das sie mich /wie ein arm Schaf / zur schlachtbanck füren wollen /Denn ich wuste nicht / das sie wider mich beratschlagt hatten / vnd gesagt / Lasst vns den Bawm mit seinen früchten verderben / vnd jn aus dem Lande der Lebendigen ausrotten / das seines namens nimer mehr gedacht werde. 20Aber du HERR Zebaoth / du gerechter Richter / der du nieren vnd hertzen prüfest /Las mich deine rache vber sie sehen / Denn ich hab dir meine Sache befolhen.Psal. 7.

21DARumb spricht der HERR also / wider die Menner zu Anathoth / die dir nach deinem Leben stehen / vnd sprechen / Weissage vns nicht im Namen des HERRN / wiltu anders nicht von vnsern Henden sterben. 22Darumb spricht der HERR Zebaoth also /Sihe / Jch wil sie heimsuchen / jr junge Manschafft sollen mit dem Schwert getödtet werden / vnd jre Söne vnd Töchter hungers sterben / das nichts von jnen vberbleibe / 23Denn ich wil vber die Menner zu Anathoth vnglück gehen lassen / des jares / wenn sie heimgesucht werden sollen.


1 Jn Ebreo / Amen.

2 Gleich wie die Mutter im zorn / jr sönlin / Juncker heisst / So heisst er sie auch seine Freunde / die fromen Kindlin / die alle Büberey treiben vnd Abgötterey / Vnd sol doch wolgethan sein.

3 Den König zu Babel.


Quelle:
Martin Luther: Die gantze Heilige Schrifft Deudsch. 2 Bände, München 1972.
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