I.

Auf einem Marktplatz predigt Joel von einem Podest aus. Unter Bezugnahme auf die Weissagung in Joel 3,1-5 (Apg. 2,16-21) Darstellung des in eine offene Halle verlegten Pfingstwunders (mit der Taube des Heiligen Geistes [vgl. Mt. 3,16] und den »Zungen zerteilet, als wären sie feurig« [Apg. 2,1-4]). Ein Apostel redet vom Eingang aus zu den Umstehenden.
Auf einem Marktplatz predigt Joel von einem Podest aus. Unter Bezugnahme auf die Weissagung in Joel 3,1-5 (Apg. 2,16-21) Darstellung des in eine offene Halle verlegten Pfingstwunders (mit der Taube des Heiligen Geistes [vgl. Mt. 3,16] und den »Zungen zerteilet, als wären sie feurig« [Apg. 2,1-4]). Ein Apostel redet vom Eingang aus zu den Umstehenden.

1DJS ist das wort des HERRN / das geschehen ist zu Joel dem son Pethuel. 2Höret dis jr Eltesten / vnd merckt auff alle einwoner im Lande / Ob ein solchs geschehen sey bey ewr zeiten / oder bey ewr Veter zeiten? 3Sagt ewern Kindern dauon / vnd lassts ewr Kinder jren Kindern sagen / vnd die selbigen kinder jren andern Nachkomen. 4Nemlich / was die Raupen lassen / das fressen die Hewschrecken / Vnd was die Hewschrecken lassen / das fressen die Kefer / Vnd was die Kefer lassen / das frisset das Geschmeis.

5WAchet auff jr Truncken vnd weinet / vnd heulet alle Weinseuffer vmb [129b] den Most / Denn er ist euch fur ewrm maul weggenomen. 6Denn es zeucht herauff in mein Land ein mechtig Volck / vnd des on zal / Das hat Zeene / wie Lewen / vnd Backenzeene /wie Lewinne. 7Dasselbige verwüstet meinen Weinberg / vnd streiffet meinen Feigenbawm / schelet jn vnd verwirfft jn / das seine Zweige weis da stehen. 8Heule / wie eine Jungfraw / die einen Sack anleget vmb jren Breutigam. 9Denn das Speisopffer vnd Tranckopffer ist vom Hause des HERRN weg / vnd die Priester / des HERRN diener / trauren. 10Das Feld ist verwüstet / vnd der Acker stehet jemerlich /Das Getreide ist verdorben / der Wein stehet jemerlich / vnd das Ole kleglich. 11Die Ackerleute sehen jemerlich / vnd die Weingartner heulen / vmb den Weitzen vnd vmb die Gersten / das aus der Erndte auff dem felde nichts werden kan. 12So stehet der Weinstock auch jemerlich / vnd der Feigenbaum kleglich / dazu die Granatbeume / Palmbeume / Epffelbeume vnd alle Beume auff dem felde sind verdorret /Denn die freude der Menschen ist zum jamer worden.


13BEgürtet euch vnd klaget jr Priester / heulet jr Diener des Altars / Gehet hinein vnd ligt in secken / jr Diener meines Gottes / Denn es ist beide Speisopffer vnd Tranckopffer vom Hause ewrs Gottes weg. 14Heiliget eine Fasten / rufft der Gemeine zusamen /versamlet die Eltesten / vnd alle einwoner des Landes zum Hause des HERRN ewrs Gottes / vnd schreiet zum HERRN / 15O weh des tages / Denn der tag des HERRN ist nahe / vnd kompt wie ein verderben vom Allmechtigen. 16Da wird die Speise fur vnsern augen weggenomen werden / vnd vom Hause vnsers Gottesfreude vnd wonne. 17Der Same ist vnter der erden verfaulet / Die Kornheuser stehen wüste / die Scheuren zerfallen / Denn das Getreide ist verdorben. 18O wie seufftzet das Vihe / die Rinder sehen kleglich /Denn sie haben keine weide / vnd die Schafe verschmachten. Joel. 2.

19HERR / dich ruffe ich an / Denn das fewr hat die Awen in der wüsten verbrand / vnd die flamme hat alle Beume auff dem acker angezündet. 20Es schreien auch die wilden Thiere zu dir / Denn die wasserbeche sind ausgetrockent / vnd das fewr hat die Awen in der wüsten verbrand.


Quelle:
Martin Luther: Die gantze Heilige Schrifft Deudsch. 2 Bände, München 1972.
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