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1823
Am 24. Februar wird Lyncker in Kassel als ältestes Kind (von sieben) eines Kaufmanns geboren.
1838
Schreiber beim Justizamt in Wolfhagen. Im Auftrag des Magistrats ordnet er das städtische Archiv und betätigt sich in seiner Freizeit mit der Erforschung der »vaterländischen Geschichte«. Er knüpft Kontakte zu landeskundlich interessierten Historikern.
1844
Lyncker erhält in Kassel die Stelle eines Sekretärs und Rechnungsführers bei der Verwaltung der Halberstadtischen Fräuleinstiftungsekretärs und kann sich verstärkt seinen Forschungen widmen.
1845
Seit dieser Zeit ist Lyncker Mitglied des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde.
1854
Seine Sammlung »Deutsche Sagen und Sitten in hessischen Gauen« erscheint. Lyncker versteht die dort abgedruckten Texte als ein Stück deutscher Geschichtsschreibung in einer Zeit, in der die landeskundliche Überlieferung in Vergessenheit geraten sei (Rettungsgedanke). Er erinnert an die »Rheinischen Geschichten und Sagen« (1817–36) des Niklas Vogt. Im Unterschied dazu will Lyncker nicht nur Sagen als Ergänzung zu alten Urkunden heranziehen, sondern auch, um die sagenhaften Berichte in den Chroniken zu stützen. Er wendet sich gegen die etymologisch falsche Herleitung von Namen und Begriffen und setzt sich kritisch mit mythologischen Aspekten von Sagen auseinander.
1855
Am 20. Mai stirbt Lyncker an Lungenschwindsucht.
Autor der Biografie: Hans-Jörg Uther