Biographie
Erich Mühsam (Fotografie)
Erich Mühsam (Fotografie)

1878

6. April: Erich Mühsam wird in Berlin als Sohn eines Apothekers geboren. Er wächst in Lübeck auf, wo er das Katharineum besucht. Aufgrund von »sozialistischen Umtrieben« wird Mühsam der Schule verwiesen. Im mecklenburgischen Parchim macht er schließlich sein Abitur.

Auf Wunsch des Vaters absolviert Mühsam in Lübeck und Berlin eine Apothekerlehre. In Berlin widmet er sich zunehmend seinen schriftstellerischen Ambitionen und arbeitet seit der Jahrhundertwende als freier Journalist.

1901

Mühsam ist nun für verschiedene Zeitschriften als Redakteur tätig.

1904

Sein erster Gedichtband, »Die Wüste«, wird veröffentlicht.

Nach längeren Reisen nach Zürich, Ascona, Wien und Paris kommt Mühsam nach München, wo er sich der literarischen Boheme anschließt.

1905

Der Reisebericht »Ascona. Eine Broschüre« erscheint.

1911

Für die nächsten drei Jahre wird Mühsam Herausgeber der Monatsschrift »Kain. Zeitschrift für Menschenrecht«. Er verfasst alle Beiträge selbst.

1918

In Traunstein sitzt der Pazifist Mühsam wegen Kriegsdienstverweigerung eine sechs Monate lange Haftstrafe ab.

Zusammen mit Landauer und Ernst Toller gehört Mühsam zu den führenden Köpfen der Bayerischen Räterepublik. Nach deren Sturz wird er zu 15 Jahren Festungshaft in Niederschönenfeld verurteilt.

1924

Mühsam wird vorzeitig aus der Haft entlassen.

1926

Er wird Herausgeber der anarchistischen Zeitschrift »Fanal«.

1928

Das Drama »Staatsräson. Ein Denkmal für Sacco und Vanzetti « wird veröffentlicht. Mühsam widmet sich nun ganz dem Kampf gegen die unzulängliche Weimarer Republik und die Gefahren des Faschismus.

1933

In der Schrift »Die Befreiung der Gesellschaft vom Staat. Was ist kommunistischer Anarchismus?« äußert Mühsam seine politischen Ideen.

28. Februar: Am Tag des Reichstagsbrandes wird Mühsam verhaftet.

1934

10. Juli: Nach 16 Monaten qualvoller Haft wird Mühsam im Konzentrationslager Oranienburg ermordet.

1949

Posthum wird Mühsams Autobiografie »Namen und Menschen. Unpolitische Erinnerungen« veröffentlicht.