[69] Alf mit Gefolge von Rittern, unter ihnen Gyldenbrog in schwarzer Kleidung. Der vorige Ritter. Der Knapp auf der Höhe.
ALF.
Was ist geschehn? Was will das Horngeheul?
DER RITTER.
Der Sturmwind, Herr, der in verwichner Nacht
Vom Land her blies, zwang eure Schiff', in Eil
Die See zu suchen. Wir, am Strand auf Wacht,
Sahn einen Dreimast dieser Bucht sich nahn.[69]
Er führte, wenn wir anders richtig sahn,
Die Königsfahne.
ALF.
Wie?
DER RITTER.
Die Fischer sagen,
Er sei gestrandet.
ALF erschrickt, dann laut.
Ruft die Schwimmer auf
Im ganzen Heer, und alles, was den Kahn
Versteht zu lenken! Für das kühnste Wagen,
Sagt ihnen, sei des Königs Gunst zu Kauf!
Einige aus dem Gefolge eilen ab. Alf geht unruhig
einige Schritte.
Ha! wenn es so begönne! So das Ende
Den Anfang übereilte!
GYLDENBROG.
Herr, das wende
Der Himmel, der gerechte Sache schützt!
ALF.
Gerecht? Sie ist's nach meinem Zweck; doch ihr,[70]
Dem jedes Mittel recht ist, welches nützt,
Ich fürchte, Kanzler, ihr verdarbt sie mir.
Gerechte Sache meidet Hinterlist.
GYLDENBROG.
Verzeihet, Herr, um Blut zu schonen, ist
Das, was man List nennt –
ALF.
Die gemeine Rede
Im Rath der Fürsten. Redlich offne Fehde
Wär besser. Seit ich steh' auf Norwegs Grunde,
Gemahnt es mich, als sei's zur bösen Stunde,
Als rief' mir Danlands Küste: Komm zurück!
Nicht Yngurd fürcht' ich, aber Yngurds Glück;
Von seiner Wieg' an ist's mit ihm im Bunde.
EINE STIMME hinter der Scene.
Wo ist der König?
EINE ANDERE STIMME.
An der Felsenbucht.
ALF.
Wer frägt?