[220] Yngurd. Irma rechts aus der Seitengallerie.
IRMA.
Yngurd! Hat man dir schon berichtet –
YNGURD.
Was?
IRMA.
Brunhild' ist hier.
YNGURD.
Wer?
IRMA.
Sie, die ich erschrecke
Zu denken, naht, und Irma soll sie sehn.
YNGURD.
Wie? In der Burg? Wie konnte das geschehe
Eh' ich's erlaubt?
IRMA.
Sie ist mit Alf gekommen
Am Bord des Schiffes, wo sie harren sollte,
Bis er's erlangt, daß man ihr gönnen wollte,[221]
Oskar zu sehn. Sie hat die Mähr' vernommen
Vom neuen Streit, und ist an's Land gestiegen.
YNGURD vor sich.
Die Mutter! jetzt?
Laut.
Seit Oskars Unglück soll
Sie trostlos seyn – nicht wohl bei Trost schier – toll
Zuweilen – hast du nichts gehört davon?
IRMA.
Aus deinem Mund.
YNGURD fern von Irma, vor sich.
Sie wollte Muth besiegen
Mit Tollheit – meine tapfern Krieger flohn
Vor trunknem Pöbel – – Oskar ist ihr Sohn –
Es bleibt dabei! Er stirbt, ob auch die Welt
In Thränen d'rum zerging'!
IRMA.
Yngurd, ich höre
Geräusch, als ob die Wacht den Zutritt wehre.