1842 | 25. Februar: Karl May wird als fünftes Kind des Webers Heinrich May und dessen Ehefrau Wilhelmine in Hohenstein-Ernstthal, Sachsen geboren. Kurz nach seiner Geburt erblindet er. |
1847 | Er wird von seiner Erblindung geheilt. |
1856 | 29. September: Er beginnt eine Ausbildung zum Volksschullehrer in Waldheim (Sachsen). |
1860 | Er wird von der Konfessionellen Schule gewiesen, weil er des Diebstahles von sechs Kerzen bezichtigt wird. Das Kultusministerium gibt seinem Gnadengesuch statt. |
1861 | 13. September: Karl May besteht das Lehrerexamen. 26. Oktober: Er wird als Lehrer bei den Fabrikschulen in Altchemnitz (Sachsen) angestellt. 26. Dezember: May wird wegen erneuten Diebstahls zu einer sechswöchigen Freiheitsstrafe verurteilt und verliert seinen Arbeitsplatz. |
1863 | Seine Lehrbefugnis wird ihm vom Kultusministerium entzogen. |
1865 | Karl May gibt sich für einen vermögenden Arzt aus und prellt bei Gastwirten die Zeche. Er wird gestellt und zu vier Jahren Arbeitshaus verurteilt. |
1868 | 2. November: Er wird vorzeitlich aus der Haft entlassen. |
1869 | Als angeblicher Polizist, Generalstaatsanwalt und Advokat begeht May wiederum mehrere Diebstähle, für die er eine vierjährige Haftstrafe im Zuchthaus Waldheim (Sachsen) verbüßen muss. |
1875–1878 | Er erhält eine Anstellung in Dresden als Redakteur der Wochenblätter »Der Beobachter an der Elbe« und »Frohe Stunden« und veröffentlicht eigene Erzählungen. |
1880 | Heirat mit Emma Pollmer. |
1881–1887 | Karl May arbeitet als freier Schriftsteller. Seine ersten Erzählungen wie »Reiseabenteuer in Kurdistan«, »Die Todeskaravane« oder »Stambul« erscheinen in dem katholischen Familienblatt »Der Deutsche Hausschatz«. Die Kolportageromane, die er verfaßt, veröffentlicht er teilweise unter Pseudonymen. |
ab 1888 | Der Stuttgarter Verlag »Spemanns Illustrierte Knabenzeitung: Der gute Kamerad« stellt May als festen Mitarbeiter an. |
ab 1892 | Der erste Band der Reiserzählungen, »Durch die Wüste«, erscheint bei Fehsenfeld. |
1893–1910 | Karl May veröffentlicht den vierteiligen Roman »Winnetou«. |
1895 | Der Erfolg seiner Romane ist beeindruckend, jährlich werden über 60.000 Exemplare verkauft. |
ab 1896 | Karl May beantwortet Leseranfragen mit fiktiven Schilderungen seiner Vergangenheit und gibt die Erlebnisse Old Shatterhands und Kara Ben Nemsis als seine eigenen aus. Sein Foto erscheint im Verlagsprospekt unter dem Titel: »Old Shatterhand (Dr. Karl May) mit Winnetou's Silberbüchse«. |
1898 | May wird Mittelpunkt im gesellschaftlichen Leben. Dank der über 30 erschienenen Bände ist er zu Gast bei zahlreichen Empfängen der bürgerlichen und adligen Gesellschaft. |
1899–1900 | Karl May unternimmt seine erste Reise in den Orient. |
1903 | 4. März: May löst seine erste Ehe auf und läßt sich von Emma Pollmer scheiden. 31. März: Er heiratet seine Sekretärin Klara Plöhn. Sein Spätwerk, darunter die Romane »Und Friede auf Erden!«, »Im Reiche des silbernen Löwen III/IV« und »Ardistan und Schinnistan I/II«, in dem May sich um literarische Anerkennung bemüht, bleibt nahezu erfolglos. |
1904 | Der Journalist Rudolf Lebius (1868–1946) versucht May zu erpressen, indem er mit der Veröffentlichung seiner Haftstrafen droht. Karl May erhebt Klage vor Gericht und im Laufe des Prozesses werden die Gefängnisstrafen des Autors publik. |
1908 | Lebius druckt die Broschüre »Karl May – ein Verderber der deutschen Jugend«. September–Dezember: Mays erste Reise in die USA. |
1910 | Als Antwort auf die belastenden Gerichtsakten von Lebius, unter dem Titel »Die Zeugen Karl May und Klara May – ein Beitrag zur Kriminalgeschichte unserer Zeit« veröffentlicht, erscheint der erste Band von Mays Autobiographie »Mein Leben und Streben«. |
1912 | 30. März: Karl May stirbt an einem Herzschlag in Radebeul bei Dresden. |
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