Siebenzehnter Auftritt


[85] Die Vorigen ohne Hākawāti.

Der Scheik der Todeskarawane steht neben Schēfakā, deren anfängliche Angst vor ihm schon im Verschwinden ist, weil er ihr Achtung abgenötigt hat. Die unerwarteten Eindrücke stürmen von allen Seiten auf ihn ein, und er muß seine ganze Selbstbeherrschung zusammennehmen, um wenigstens die äußere Ruhe zu bewahren. Bei dem Anblicke des alten Hākawāti greift er sich aber doch an den Kopf, denn der hochbetagte Märchenerzähler ist eine der wichtigsten Gestalten seiner geheimnisvollen Erinnerung.


SCHEIK DER TODESKARAWANE zu Schēfakā.

Das ist – – – das ist – – –


Als der Hākawāti wieder verschwindet.


Das war – – – der Hākawāti?

SCHĒFAKĀ.

Der Hākawāti, ja. Du kennst ihn schon?

SCHEIK DER TODESKARAWANE im Tone der Ungewißheit.

Jawohl – – – nein, nein – – – und doch, und doch!

SCHĒFAKĀ.

Woher?

SCHEIK DER TODESKARAWANE.

Aus meiner Jugendzeit.


Sich besinnend.


Er hat erzählt

Von diesem alten Turm, der uns gehört,

Und von dem Geist, der drin verzaubert liegt.[85]

SCHĒFAKĀ.

Die Lieblingssage, die er täglich bringt – – –

SCHEIK DER TODESKARAWANE einfallend.

Ja, täglich, täglich – – – aber


Grübelnd.


wer war ich?

SCHĒFAKĀ ahnungslos.

Er sagt es Jedem – – –


Sich unterbrechend und nach den Schattenspielern deutend.


doch, da sind sie schon![86]

Quelle:
Babel und Bibel. Arabische Fantasia in zwei Akten von Karl May. Freiburg i.Br. 1906, S. 85-87.
Lizenz:
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Babel und Bibel
Babel und Bibel: Arabische Fantasia in zwei Akten