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1813
Am 17. Mai wird Ernst Heinrich Meier in Rusbend (Fürstentum Schaumburg-Lippe, heute Regierungsbezirk Hannover) als vierter Sohn eines Lehrers geboren.
1827–1834
Besuch des Gymnasiums im nahe gelegenen Bückeburg.
1834
Aufnahme des Theologiestudiums in Jena.
1836
Göttingen wird neuer Studienort, und Meier studiert nun dort seit dem Wintersemester orientalische Sprachen bei Heinrich Ewald.
1838
Ewald, einer der »Göttinger Sieben«, der wegen sei nes Protests gegen die Aufhebung des Grundgesetzes das Land verlassen mußte, erhält im Mai 1838 einen Ruf nach Tübingen, und Meier folgt ihm nach.
1840/41
Meier wird von Ewald promoviert, ein Jahr später folgt die Habilitation.
1841–1848
Hatte Meier schon während seiner Studentenzeit ein Interesse für volkstümliche Balladen gezeigt und selbst Gedichte verfaßt, so betätigt er sich nun in Tübingen und Umgebung mit dem Sammeln von Volksüberlieferungen. Dies gilt besonders während seiner Zeit als Privatdozent, nachdem es zu heftigen Zerwürfnissen mit Ewald gekommen war, der Meiers biblische und orientalische Forschungen wirkungsvoll und auch skrupellos behinderte.
1848
Meier wird zum Professor für semitische Sprachen und Literaturen ernannt.
1851–1855
Innerhalb weniger Jahre kommen vier bedeutende und nachwirkende Publikationen heraus, die der schwäbische Forscher als Ertrag seiner Beschäftigung mit Land und Leuten betrachtet und die mehrfach nachgedruckt werden: »Deutsche Kinder-Reime und Kinder-Spiele aus Schwaben. Aus dem Volksmunde gesammelt« (Tübingen 1851), »Deutsche Sagen, Sitten und Gebräuche aus Schwaben« (3 Bde. Stuttgart 1852), »Deutsche Volksmärchen aus Schwaben« (Stuttgart 1852), »Schwäbische Volkslieder mit ausgewählten Melodien. Aus mündlicher Überlieferung gesammelt« (Berlin 1855).
1866
Am 2. März 1866 stirbt Meier in Tübingen.
Autor der Biografie: Hans-Jörg Uther