Dreiundzwanzigster Auftritt.

[74] Beralde. Angelique. Cleanthe. Toinette.


CLEANTHE. Was meint Ihr eigentlich? Und was versteht Ihr unter Eurer Fakultät von guten Freunden?

TOINETTE. Was habt Ihr vor?[74]

BERALDE. Uns einen lustigen Abend zu machen. Die Schauspieler haben ein kleines Zwischenspiel von der Promotion eines Doctoris medicinae mit Tanz und Musik gemacht: das soll uns zusammen die Zeit vertreiben und mein Bruder die Hauptrolle dabei spielen.

ANGELIQUE. Aber, Herr Oheim, mir scheint, Ihr habt meinen Vater ein wenig zu sehr zum besten!

BERALDE. Nein, liebe Nichte, wir haben ihn nicht sowohl zum besten, als daß wir auf seine Grillen eingehn. Das alles bleibt ja unter uns. Wir können auch jeder eine Rolle übernehmen, und uns einer dem andern etwas vorspielen. Im Karneval ist alles erlaubt. Kommt und helft mir schnell den Saal herzurichten.

CLEANTHE zu Angelique. Willigt Ihr ein?

ANGELIQUE. Ja, weil mein Onkel die Sache leitet.

Quelle:
Molière: Der eingebildete Kranke. Leipzig 1945, S. 74-75.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Der eingebildete Kranke
Der eingebildete Kranke
Le Malade imaginaire /Der eingebildete Kranke: Franz. /Dt.
Der eingebildete Kranke /Die Gaunereien des Scappino: Zwei Komödien
Der eingebildete Kranke (Suhrkamp BasisBibliothek)
Der Menschenfeind; Der eingebildete Kranke