Biographie

Christian Morgenstern (Fotografie, 1895)
Christian Morgenstern (Fotografie, 1895)

1871

6. Mai: Christian Otto Josef Wolfgang Morgenstern wird in München als Sohn des Malers Carl Ernst Morgenstern und seiner Frau Charlotte, geb. Schertel, geboren. Er wächst in München auf und erhält Privatunterricht.


1881

Frühjahr: Tod der Mutter.

Morgenstern wird zu einem Onkel nach Hamburg geschickt, während der Vater an den Starnberger See übersiedelt.


1882

Eintritt in ein Landshuter Internat.


1884

Frühjahr: Umzug zum Vater nach Breslau, der seit dem Vorjahr als Professor an der dortigen Königlichen Kunstschule lehrt.


1885

Morgenstern besucht das Gymnasium in Breslau.

Während seiner Gymnasialzeit schreibt er erste Verse und dramatische Texte und liest Schopenhauer.


1889

Beginn der Freundschaft mit dem späteren impressionistischen Dramatiker und Lyriker Friedrich Kayssler.

Herbst: Morgenstern verläßt das Gymnasium und beginnt eine Offiziersausbildung.


1890

Frühjahr: Wechsel von der Militärschule auf das Gymnasium in Sorau.


1892

Frühjahr: Morgenstern besteht das Abitur.

Er immatrikuliert sich an der Universität in Breslau zum Studium der Volkswirtschaft und der Rechte.

In dem von ihm herausgegebenen Blatt »Deutscher Geist« veröffentlicht Morgenstern erste Werke.


1893

Sommer: Studiensemester mit Kayssler in München.

Morgenstern erkrankt an Tuberkulose.

Er fährt zur Kur nach Bad Reinerz.

Herbst: Rückkehr nach Breslau.

Wegen des schlechten Gesundheitszustandes kann Morgenstern sein Studium nicht fortsetzen.

Intensive Lektüre, vor allem der Schriften Nietzsches.


1894

April: Morgenstern siedelt nach Berlin über, wo er als freier Schriftsteller, Redakteur und Journalist für die »Tägliche Rundschau« und die »Freie Bühne« arbeitet.

Bekanntschaft mit den Brüdern Heinrich und Julius Hart.


1895

Morgenstern veröffentlicht den Nietzsche gewidmeten Band »In Phantas Schloß. Ein Zyklus humoristisch-phantastischer Dichtungen«.

Sommer: Reise nach Helgoland und Sylt.

Es entstehen die ersten »Galgenlieder«, die Morgenstern für den Bund der »Galgenbrüder« schreibt.


1896

Sommer: Morgenstern reist nach Österreich und Oberitalien.


1897

Die Parodie »Horatius travestitus« und der Gedichtband »Auf vielen Wegen« erscheinen.


1898

Aufenthalt in Norwegen, wo er Henrik Ibsen kennenlernt.

»Ich und die Welt« (Gedichte).


1899

Morgenstern besucht Edvard Grieg in Troldhaugen.


1900

»Ein Sommer« (Gedichte).

Herbst: Beginn des Kuraufenthalts in Davos.


1901

Frühjahr: Nach seiner Kur fährt Morgenstern an den Vierwaldstätter See.

Im Berliner Kabarett »Überbrettl« werden zum ersten Mal »Galgenlieder« von Morgenstern in der Vertonung von Julius Hirschfeld mit großem Erfolg vorgetragen.

Morgenstern gerät zunehmend unter den Einfluß der Schriften von Paul de Lagarde.

Winter: Aufenthalt in Arosa (bis Anfang 1902).


1902

Frühjahr: Reise über Mailand an die italienische Riviera, nach Florenz und Rom.

Mai: Aufenthalt in Zürich.

Sommer: Reisen nach Wolfenschießen und Heidelberg.

Winter: Morgenstern fährt nach Rom, wo er den Winter verbringt.

»Und aber ründet sich ein Kranz« (Gedichte).


1903

Frühjahr: Rückreise nach Berlin über Fiesole.

In Berlin arbeitet Morgenstern als Dramaturg.

Morgenstern übernimmt die Herausgabe der Zeitschrift »Das Theater«.

Beginn der Lektorentätigkeit beim Bruno Cassirer Verlag, Berlin.


1905

Sommeraufenthalt in Wyk auf Föhr.

Morgenstern publiziert seine seit Mitte der neunziger Jahre geschriebenen »Galgenlieder«.

Winter: Kuraufenthalt in Birkenwerder.


1906

»Melancholie« (Gedichte).

Reise nach Tirol, Meran und Obermais.

Lektüre philosophischer Schriften von Hegel, Spinoza und Tolstoi sowie der Romane von Dostojewski.


1907

Frühjahr: Aufenthalt am Gardasee.

Reise in die Schweiz.


1908

Frühjahr: Nach der Rückkehr nach Berlin befaßt sich Morgenstern mit dem Buddhismus.

Bekanntschaft mit Margareta Gosebruch.

Herbst: Aufenthalt in Meran.

Reisen nach Freiburg und Straßburg.


1909

Morgenstern hört in Berlin Vorträge des Anthroposophen Rudolf Steiner.

Frühjahr: Reisen an den Rhein.

Er tritt Steiners Anthroposophischer Gesellschaft bei.

Sommer: Morgenstern fährt zu Vorträgen Steiners in Kristiana, Kassel und München und lernt Rudolf Steiner persönlich kennen.


1910

März: Heirat mit Margareta Gosebruch.

»Palmström« (Gedichte).

Sommer: Aufenthalte in Bad Dürenstein und Bern.

Herbst: Italienreise über München, Verona und Genua bis nach Palermo.


1911

Frühjahr: Kuraufenthalt in Arosa, wo sich Morgenstern mit seiner Frau niederläßt.

Der Band »Ich und Du« mit zum größten Teil 1908 in Meran entstandenen Gedichten erscheint.


1912

Morgenstern erhält eine Ehrengabe der Schiller-Stiftung.

Sommer: Kuraufenthalt in Davos.

Herbst: Reise nach Zürich, wo er Steiner trifft.


1913

Reisen an die Adria und nach München.

November-Dezember: Morgenstern reist nach Stuttgart und Leipzig, wo Steiner eine Reihe von Vorträgen hält.


1914

Aufenthalt in einem Sanatorium bei Bozen.

Wegen des aussichtslosen Gesundheitszustandes verläßt Morgenstern die Heilstätte und zieht nach Meran.

31. März: Morgenstern stirbt in Meran an Tuberkulose.

Die Rudolf Steiner gewidmete Gedichtsammlung »Wir fanden einen Pfad«, eine Fortsetzung von »Ich und Du«, wird postum gedruckt.

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