Was mir so viel vom Tage stiehlt ...

[158] Was mir so viel vom Tage stiehlt,

das ist das liebe Singen.

Wenn Frühlicht mein Gemach durchspielt,

kann ich kein'n Ernst vollbringen.


Dann pfeif ich mir und sing ich mir,

und dann streck ich die Arme zur Sonne,

und werde lachend Kind und Tier

in eitel Daseinswonne.

Quelle:
Christian Morgenstern: Sämtliche Dichtungen. Abteilung 1, Band 3, Basel 1971–1973, S. 158-159.
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