[41] Franz. Bolzau. Dann Bertha.
FRANZ kommt aus der Thür rechts mit der Suppen- Terrine und will durch die Mitte ab.
BOLZAU. Franz – wenn jetzt noch Jemand kommt, der mich[41] sprechen will, dem sage, ich sei verreist – gestorben oder begraben – Alles, was Du willst – nur laß Niemand ein. Verstehst Du?
FRANZ. Sehr wohl, Herr Commerzienrath!
BERTHA im Hut und Mantille, mit einer kleinen Reisetasche in der Hand, durch die Mitte. Lieber Oheim!
BOLZAU an der Thür sich umwendend. Was denn? Meine Nichte! – da hört doch Alles auf.
FRANZ ab durch die Mitte.
BERTHA. Ja ja – ich bin's, guter Oheim!
BOLZAU. Wo kommst Du denn her – oder wo willst Du hin – so reisemäßig?
BERTHA kleinlaut. Ich wollte zu Dir – Dich bitten, mich für einige Tage hier aufzunehmen!
BOLZAU. Gewiß sehr gerne, mein Kind – aber –
BERTHA. Du willst wissen weshalb – ich lasse meinen Kochofen umsetzen –
BOLZAU. Kochofen umsetzen?
BERTHA. Ja – deshalb steht meine ganze Wirthschaft still –
BOLZAU. So so – so!
BERTHA. Und so dachte ich, es wäre das beste, wenn ich die paar Tage zu Euch –
BOLZAU. Käme – ganz gewiß – aber wo hast Du denn Deinen Mann?
BERTHA. Mein Mann – der – der – der ist heut ausgebeten – Fängt an zu weinen. Lieber Oheim!
BOLZAU. Aber was ist Dir – Du weinst, Bertha?
BERTHA. Ja – nur über meinen Kochofen – der thut mir so leid! – er war noch so gut!
BOLZAU bei Seite. Ei, ei, ei – da hat es was gegeben – aber meine Kapaunen! Laut. Hör', liebes Kind, vor allen Dingen trockne[42] Deine Thränen – und komm' mit mir zu Tisch. – So – nachher werden wir zusammen ein Wort über Deinen Kochofen sprechen!
BERTHA. Ach ja, lieber Oheim – sprich mit mir über den Kochofen Umarmt ihn schluchzend.
BOLZAU. Na ja doch, Kind. – Aber jetzt Fassung, Ruhe – so – so – daß die Andern nichts merken. – Was brauchen die von der Koch-Maschine zu wissen – nicht wahr?
BERTHA. Du hast ganz recht, Onkelchen.
BOLZAU. Wenn die Kapaunen nicht zu Kohle gebraten sind, sollst Du auch ein Stückchen davon haben – aber ich stehe nicht dafür ein. Bolzau und Bertha ab nach rechts.