Biographie

Johann Nepomuk Nestroy (Fotografie von Ludwig Angerer in Wien, 1861)
Johann Nepomuk Nestroy (Fotografie von Ludwig Angerer in Wien, 1861)

1801

7. Dezember: Johann Nepomuk Nestroy wird in Wien als Sohn des Advokaten Johann Nestroy und seiner Frau Magdalena, geb. Konstantin, geboren.

1811

Eintritt in das Akademische Gymnasium in Wien.

1813

Wechsel zum Schottengymnasium.

1817

Nestroy immatrikuliert sich an der Universität Wien zum Philosophiestudium (bis 1820).

1818

Erster Auftritt Nestroys als Opernsänger in einer Inszenierung von Händels »Timotheus«.

1820

Wechsel von der philosophischen zur juristischen Fakultät.

1822

Nach erfolgreichem Debüt Nestroys als Opernsänger mit der Rolle des Sarastro in Mozarts »Zauberflöte« erhält er ein Engagement am k. k. Hoftheater in Wien.

1823

Heirat mit Wilhelmine von Nespiesni.

Nestroy erhält ein Engagement am Deutschen Theater in Amsterdam, wo er neben Opernrollen auch Sprechrollen übernimmt.

1824

April: Geburt des Sohnes Gustav Johann Wilhelm.

1825

Oktober: Wechsel zum Nationaltheater in Brünn.

1826

Niederschrift des romantischen Trauerspiels »Prinz Friedrich« (Uraufführung 1841).

Nestroy erhält Engagements in Graz und in Preßburg.

Mehr und mehr spielt Nestroy Sprechrollen als komischer Charakterdarsteller in musikalischen Lustspielen und volkstümlichen Dialektstücken.

1827

Wilhelmine trennt sich von Nestroy.

Er schreibt die Lokalposse »Der Zettelträger Papp«.

Von nun an schreibt Nestroy in jedem Jahr mehrere Zauberspiele und Lokalpossen, von denen über 80 erhalten sind, einige sind verloren.

1828

Auftritte in Graz und Preßburg.

In Graz Beginn der Beziehung zu der Sängerin Marie Weiler.

1829

Gastspiel am Wiener Theater in der Josefstadt.

1831

Nach einem weiteren Gastspiel am Theater in der Josefstadt erhält Nestroy ein Engagement als Schauspieler und Bühnendichter am Theater an der Wien unter dem Direktor Carl, der ihn verpflichtet, jährlich drei bis vier Stücke zu liefern. Beginn der gemeinsamen Arbeit mit dem Komiker Wenzel Scholz (bis 1857).

Oktober: Geburt des Sohnes Karl Johann Anton Weiler.

1833

April: Nestroys Zauberspiel »Der böse Geist Lumpazivagabundus oder Das liederliche Kleeblatt«, eine Parodie auf die Wiener Volkstheatertradition des Besserungsstücks, wird im Theater an der Wien aufgeführt (Buchausgabe 1835). Sie bringt für Nestroy den Durchbruch als Bühnenautor.

1834

Tod des Vaters.

Mit »Die Familien Zwirn, Knieriem und Leim oder der Weltuntergangstag«, der Fortsetzung des »Lumpazivagabundus«, schreibt Nestroy sein letztes Zauberstück. Fortan verfaßt er nur noch Possen und satirische Stücke.

1835

November: Die Aufführung der Lokalposse »Zu ebener Erde und erster Stock oder Die Launen des Glückes« wird der zweite große Publikumserfolg Nestroys (Buchausgabe 1838).

1838

Gastspiel in Ungarn.

1839

Erster Auftritt Nestroys im Theater in der Leopoldstadt, das Direktor Carl inzwischen neben dem Theater an der Wien leitet.

1840

April: Geburt der Tochter Maria Cäcilia Weiler.

Dezember: Nestroys Stück »Der Talisman« wird im Theater an der Wien mit Nestroy in der Hauptrolle aufgeführt (Buchausgabe 1843).

1841

Gastspiel in Hamburg.

1842

Gastspiel in Prag.

März: Das Theater an der Wien führt Nestroys bis heute meistgespieltes Stück »Einen Jux will er sich machen« (Buchausgabe 1844) auf. Nestroy selber spielt die Hauptrolle.

1843

Gastspiel in Breslau.

1844

Gastspiele in Berlin, Frankfurt und Prag.

1845

Scheidung von Wilhelmine.

Gastspiele in Prag, München und Berlin.

Mai: Das Ensemble von Direktor Carl gibt das Theater an der Wien als Spielstätte auf.

»Der Zerrissene«.

»Das Mädel aus der Vorstadt«.

1847

Gastspiele in Prag und an verschiedenen Orten in Deutschland, u.a. in Berlin, Hamburg, Frankfurt, Wiesbaden und Mainz.

Das Leopoldstädter Theater, nun die einzige Spielstätte der Carlschen Truppe, wird umgebaut und als Carl-Theater wiedereröffnet.

1848

»Unverhofft« (vordatiert auf 1849).

Mit der Revolutionsposse »Freiheit in Krähwinkel« (Buchausgabe 1849) reagiert Nestroy auf die politischen Entwicklungen.

1849

Gastspiel in Prag.

»Der alte Mann mit der jungen Frau«, Nestroys schärfstes politisches Drama, wird von der Zensur verboten; die Buchausgabe mit verstümmeltem Text erscheint erst postum 1890.

»Der Unbedeutende«.

»Judith und Holofernes« (Parodie auf Friedrich Hebbels dramatischen Erstling »Judith«).

1850

»Theaterg'schichten durch Liebe«.

1851

Gastspiel in Triest.

1853

Gastspiel in Berlin.

1854

Nestroy übernimmt nach dem Tod von Carl das Carl-Theater als Direktor.

1856

Dezember: Nestroy überträgt Marie Weiler die Verwaltung des Carl-Theaters.

1857

Nestroy reist nach Frankreich und Holland.

1858

Aufenthalte in Paris und Hamburg.

1860

Nestroy gibt die Tätigkeit des Theaterdirektors auf.

Umzug nach Graz.

1861

Gastspiele in Wien im Theater am Franz-Josephs-Quai.

1862

29. April: Letzter Auftritt Nestroys als Schauspieler in Graz.

25. Mai: Nestroy stirbt in Graz an einem Gehirnschlag. Im Juni wird er unter großer Anteilnahme der Bevölkerung in Wien beerdigt.

Buchempfehlung

Aristophanes

Lysistrate. (Lysistrata)

Lysistrate. (Lysistrata)

Nach zwanzig Jahren Krieg mit Sparta treten die Athenerinnen unter Frührung Lysistrates in den sexuellen Generalstreik, um ihre kriegswütigen Männer endlich zur Räson bringen. Als Lampito die Damen von Sparta zu ebensolcher Verweigerung bringen kann, geht der Plan schließlich auf.

58 Seiten, 4.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Große Erzählungen der Spätromantik

Große Erzählungen der Spätromantik

Im nach dem Wiener Kongress neugeordneten Europa entsteht seit 1815 große Literatur der Sehnsucht und der Melancholie. Die Schattenseiten der menschlichen Seele, Leidenschaft und die Hinwendung zum Religiösen sind die Themen der Spätromantik. Michael Holzinger hat elf große Erzählungen dieser Zeit zu diesem Leseband zusammengefasst.

430 Seiten, 19.80 Euro

Ansehen bei Amazon