Zweiter Auftritt

[31] Der Fremde. Hobelmann.


HOBELMANN. Untertänigster Diener, Euer Gnaden. Mit was kann ich zu Diensten stehn?

FREMDER. Ich etabliere mich hier, und habe ein großes Möbelgeschäft mit Ihm abzumachen, lieber Meister.

HOBELMANN. Ist mir eine Ehr'. Aber dürft' ich nicht bitten, wenn's möglich wär', die Sach' auf morgen zu verschieben? Heut kann ich nicht, und wenn ich tausend Gulden profitieret; denn ich hab' heut eine Hochzeit im Haus.

FREMDER. Nach Gefallen, ich bin nicht pressiert.[31]

HOBELMANN. Dann hab' ich aber noch eine Bitt'. Der Hochzeitschmaus ist zwar schon zu End', aber ein Schalerl Kaffee, wenn Euer Gnaden bei uns zu sich nehmen wollten – die Ehr' müssen Euer Gnaden der Braut antun.

FREMDER. Mit Vergnügen, lieber Meister.

HOBELMANN ruft zur Türe hinein. Peppi! richt den porzellanenen Weidling zum Kaffee für den gnädigen Herrn.


Beide ab.


Quelle:
Johann Nestroy: Werke. München 1962, S. 31-32.
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