Vierte Scene

[41] Dämmerung. Gebüsch an dem Herrngartenteiche. Datterich und Schmidt.


DATTERICH. Es is mer ganz unhähmlich, – wann der Bengler nor im Himmel wehr.

SCHMIDT. Ich glahb net, daß er'sch gut mit-Der mahnt.

DATTERICH. Ich glahb aach net. Er hat emal die fix Idee un helt mich for sein Schuldner, un verfolgt mich mit ere Ahhenglichkeit, die mer manchmal lästig werd. Horch! Dort kimmt jemand! Ich glahb, es is se.

SCHMIDT ängstlich. Ach, sie werd doch net!

DATTERICH. For deßmal war se's net. – Was bin ich-der Ihne awwer hinner die Stalldihr geschossen wie ich den Bengler uf's Haus hob zustachese sähe mit seine Blattfihs: – e Gesicht hat er gemocht, wie e brillender Leeb, der mich ahrm Lemmche vaschlinge wollt: Frohlockend. awwer hast-de'n net gesähe?

SCHMIDT erschrocken. Alleweil kimmt se! Will fort.

DATTERICH hält ihn. Issi, sehkt der Spanjer. Do gebliwwe! Scheem dich doch! Ich' glahb, du gedraust dich net mit eme Stäcke bei e doht Hinkel zu geh. Sie beißt net un schmeißt net. Ich zieh mich jetzt e Bisje beiseits; – mach dei Sach gut!

SCHMIDT in größter Angst. Der Dunner, so bleib doch do! Verzweifelt. Es geschieht mer ganz Recht – warum mach ich de Schlechte am Marieche – der Oosedatterich! Was schwätz ich nor? Ach, do is se!


Quelle:
Ernst Elias Niebergall: Datterich. Berlin 1963, S. 41.
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