Von Schimpff das 356.

[215] Einer zögt das Maul und den Ars.


Es was ein Kint, dem was Vatter und Můter gestorben, das die Herren in dem Rat dem Kind ein Fogt gaben, der dem Kind sein Gůt solt meren. Da das Jar herumbkam, da begerten die Herren Rechnung von des Kinds Gůt. Er kunt kein Rechnung geben und verzohe es. Die Herren satzten im ein Tag, das er für den Rat solt kumen on Verzug und den Anfang und das End zögen, wa das Gůt hinkumen wer. Da der Tag kam und er für den Rat kam, da thet er das Mul uff und zů und zögt inen den Hindern. Das Mul was der Anfang des Gůtz und der Hindern was das End. Er het das Gůt alles verzert, es was oben hinyngangen und unden uß.

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Johannes Pauli: Schimpf und Ernst. Teil 1. Berlin 1924, S. 215.
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