Von Schimpff das 517.

[296] Der begert ein Gab von dem Künig von Franckreich.


Es kam ein Abenthürer zů dem Künig von Franckreich, da er uff einmal über Feld reidt, und bat in, er solt im ein Gab geben. Der Künig von Franckreich gab im ein Plaphart. Er sprach: ›O Her, ir haben gar ungleich geteilt mit euwerm Brůder.‹ Der Künig sprach: ›Bistu mein Brůder?‹ Er sprach: ›Betten ir nit also: Vatter unser etc.?‹ Der Künig sprach: ›Hastu dein Teil wol. Wan solt ich jeglichem Brůder so vil geben als dir, so müst ich das Künigreich verkauffen. Gang und heiß dir jeglichen Brůder so vil geben, so würt dein Sack auch vol.‹

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Johannes Pauli: Schimpf und Ernst. Teil 1. Berlin 1924, S. 296.
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