Rübezahl badet und schröpfet.

[62] Eben der vorige Geselle wuste mir auch vorzusagen /wie daß er anderswo in Schlesien vernommen / daß Rübezahl in einer Baderey gewesen / und drinnen nicht alleine gebadet / sondern auch habe Köpffe setzen lassen; Worauff es geschehen / daß man / wie er Abtritt genommen / in den Cucurbitulis oder Köpffgen an statt deß blutens viel gesäubertes Gold angetroffen / welches er dem Bader zu Lohne verlassen; Ungeachtet / daß er doch sonsten[62] vorher ebenmässig seine Gebürde abgestattet gehabt. Sehet und höret ihr lieben Caspel-Kinder / was diß für werckliche Historien gewesen / welche ich allhier zu Pappier gebracht; Welches aber wol würde gefehlet haben / so ferne ich (wie auch zu seiner Zeit denn der Jul. C. Scaliger die Leipzische Badstube nicht verschmähet hat. Vide Exercit. 31 p.m. 137 (nicht vergangen in die Leipzische Badstuben gewesen were / meinen Unflat abgewaschen / und ungefehr mit dem Bader-Knechte mich nicht in ein freundlich Gespräche eingelassen hätte. Doch ist es noch nicht alles vorgelauffen / was unser domahliger discurs mit sich auff die Bahne brachte; sintemal ich auch noch darzu folgende Raritäten erkundiget habe.

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Praetorius, Johannes: Des Rübezahls Dritter und gantz Nagel-neuer Historischer Theil. Leipzig, Arnstadt 1673, S. 62-63.
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