XI

[428] Doch traurig, wenn wir einsehn müssen,

Daß unsre Jugend schal verflog

Und wir sie selber oft mit Wissen

Betrogen, wie sie uns betrog;

Daß alle Wünsche, die uns keimten,[428]

Die Ideale, die wir träumten,

Der Reihe nach zerflattert sind

Wie welkes Laub im Wirbelwind.

O Ekel, wenn man dann durchs Leben

Wie durch erstarrte Formen zieht,

Nur Tafelfreuden vor sich sieht,

Wo eitle Nullen uns umgeben,

In deren Schwarm man gähnend weilt

Und weder Herz noch Denken teilt.

Quelle:
Puschkin, Alexander Sergejewitsch: Eugen Onegin. In: Gedichte, Poeme, Eugen Onegin, Berlin 1947, S. 428-429.
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